9/11: Joe Biden soll Dokumente über eine mögliche Verwicklung von Saudi-Arabien freigeben

Bild: Lyle Owerko/public domain

Es sind keine Verschwörungstheoretiker, sondern Opfer und deren Familien, die nach 20 Jahren endlich die Aufhebung der Geheimhaltung fordern und drohen, gegen die Teilnahme Bidens an Gedenkfeierlichkeit am 11.9. zu protestieren.

 

Bald jährt sich zum 20. Mal die 9/11-Anschläge mit zwei entführten Passagiermaschinen auf das WTC. Eine weitere Maschine flog in das Pentagon und eine stürzte in  Pennsylvania nach einem Kampf zwischen den Entführern und Passagieren ab. Die Folge war der Einmarsch in Afghanistan und schließlich im Irak und der Globale Krieg gegen den Terror, der den islamistischen Terrorismus letztlich gestärkt und auch nach Asien und Afrika verbreitet hat. Für die Anschläge wurde al-Qaida und Osama bin Laden verantwortlich gemacht.

Erst ein Jahr nach den Anschlägen wurde die 9/11-Kommission eingesetzt, um die Vorgänge zu untersuchen. Der Abschlussbericht wurde 2004 veröffentlicht. Auffällig war neben anderen ungelösten Fragen, dass die Kommission „keinen Hinweis fand, dass die saudische Regierung als Institution oder hohe Regierungsmitarbeiter individuell“ die Organisation zur Durchführung der Angriffe finanzierte, auch wenn „Saudi-Arabien lange als primäre Finanzierungsquelle von al-Qaida galt“. Und obwohl von den 19 Entführern 15 aus Saudi-Arabien stammten, es eine Finanzierung von einzelnen Attentätern durch Saudis gab, die sich auch mit diesen trafen, und vor allem, dass unmittelbar nach dem Anschlag mehrere Flugzeuge mit Saudis, darunter mit Verwandten bin Ladens, aus den USA abfliegen konnten, obgleich der Flugraum für private Flugzeuge noch gesperrt war. Die Skepsis wurde dadurch verstärkt, dass 28 Seiten Berichts, in denen Informationen über saudische Bürger und Verbindungen zu Saudi-Arabien standen, nicht veröffentlicht wurden. Als schließlich die 28 Seiten freigegeben wurden, blieben große Passagen geschwärzt.

Es gab ein Gesetz, das Schadensersatzforderungen ermöglichte. Nach Drohungen Saudi-Arabiens legte Obama ein Veto dagegen ein, wurde aber vom Kongress 2016 wieder überstimmt. Im März 2017 legten 1500 Menschen, die beim Anschlag verletzt wurden, und 850 Angehörige von Opfern am eine Klage gegen Saudi-Arabien mit dem Vorwurf ein, die Monarchie habe „der al-Qaida-Terrororganisation materielle Unterstützung und Ressourcen zukommen lassen und die 9/11-Anschläge ermöglicht“ (9/11: Mühsame Aufklärung über saudische Mitwirkung),

 

Die Kläger reichten im Februar 2020 eine Beschwerde beim zuständigen Gericht ein, nachdem Saudi-Arabien gefordert hatte, die Identität der Zeugen aufzudecken, die gegen das Land aussagen wollen. Die Zeugen hätten nun Angst, sie und ihre Familien hätten Drohungen erhalten. Dazu komme, dass der von Saudi-Arabien brutal ermordete Journalist  Khashoggi ein möglicher Zeuge gewesen wäre, der 2017 vom Ermittler der Kläger befragt worden war.

Jetzt haben fast 1800 Familienangehörige der Opfer, Überlebende und Rettungskräfte sich in einer Erklärung dagegen gewandt, dass Präsident Joe Biden am Jahrestag an Feierlichkeiten in New York und Pennsylvania teilnimmt, wenn er nicht verspricht, die geheimen Dokumente über Saudi-Arabien freizugeben. Biden habe im Wahlkampf größere Transparenz und die Veröffentlichung angekündigt, soweit dies möglich ist. Bislang sei aber nichts geschehen, Briefe und Bitten seien ignoriert worden. Das betrifft vor allem die Ergebnisse der 9/11-Ermittlungen des FBI (PENTTBOM), die Verbindungen mit Saudi-Arabien untersuchte.

„Seit dem Abschluss der Untersuchung der 9/11-Kommission im Jahr 2004 wurden viele Beweise aufgedeckt, die saudische Regierungsvertreter in die Unterstützung der Anschläge verwickeln“, wird in der Erklärung moniert. „Während mehrerer Regierungen haben das Justizministerium und das FBI aktiv versucht, diese Informationen geheim zu halten und das amerikanische Volk daran zu hindern, die ganze Wahrheit über die Anschläge vom 11. September zu erfahren.“ Nach 20 Jahren gäbe es keinen Grund mehr für die Geheimhaltung: „Aber wenn Präsident Biden sein Versprechen bricht und sich auf die Seite der saudischen Regierung stellt, wären wir gezwungen, uns öffentlich gegen jede Teilnahme seiner Regierung an einer Gedenkfeier für 9/11 auszusprechen.“

Biden wird die Gruppe nicht als Verschwörungstheoretiker abtun können, wie das hierzulande mit denjenigen geschieht, die der offiziellen Version skeptisch gegenüberstehen. Schließlich versuchen Regierung und Sicherheitsbehörden tatsächlich Informationen über Saudi-Arabien wie im Abschlussbericht der 9/11-Kommission der Öffentlichkeit zu entziehen. Wenn es keine Verdachtsmomente gäbe, müsste man die Dokumente auch nicht wegen geopolitischer Interessen oder Drohungen von saudischer Seite wegsperren. Und so lange die Dokumente nicht veröffentlicht werden, wird sich der Verdacht erhalten, dass hier etwas vielleicht Entscheidendes verborgen werden soll. Womit Verschwörungserzählungen geschürt und bestätigt werden. Angebliche in Guantanmo einsitzende Drahtzieher – Osama bin Laden wurde lieber exekutiert – wie Khalid Sheikh Mohammed wurden noch immer nicht verurteilt. Das wird wohl auch nicht geschehen, schließlich wurden die Geständnisse durch Folter erpresst (Guantanamo forever).

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Ein Kommentar

  1. Neben dem WTC wurde ein drittes Gebeude auf die gleiche Art versenkt was von
    Herrn D. Ganser durch ein Video gezeigt wurde, was weitestgehend verschwiegen wird.
    Es gibt ein zeitliches Problem mit Nachrichten über den Anschlag usw.
    Ich Denke es wird endlich Zeit das die Amerikanische Regierung den Menschen
    alle Informationen zur Verfügung stellt.

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