Asow verteidigt in Asovstal die Ukraine und die gesamte zivilisierte Welt

Amputierter Asow-Kämpfer in Asovstal. Bild: Asow

Angeblich sollen doch noch Zivilisten in Asovstal sein, die Eingeschlossenen wollen sich nicht ergeben, Kiew erklärt, militärisch habe man nicht die Waffen, diplomatisch verweigere Russland eine Lösung.

 

Das Drama um Asovstal in Mariupol geht trotz Initiativen von Kiew und einer Propagandakampagne zur Rettung der eingeschlossenen Kämpfer weiter, die als Verteidiger von Mariupol gelten und sich den russischen Truppen nicht ergeben wollen. Vor kurzem erklärte die ukrainische Regierung, es seien alle Zivilisten freigelassen worden, jetzt sollen neben einer unbekannten Zahl von Kämpfer und 500-600 Verletzten doch noch mehr als 100 Zivilisten in der unterirdischen, labyrinthischen Tunnelanlage aufhalten, die in Sowjetzeiten atombombenfest gemacht wurde. Das behauptete am Montag Petro Andriushchenko, der Gouverneur von Donezk.

In einer Rede vor dem Parlament von Malta zog Selenskij wieder alle historischen Register, um die Ukraine zum gegenwärtigen Stellvertreter auch von Malta während des Zweiten Weltkriegs zu machen.  In der Rede ging er auch auf Mariupol ein, wo am 9. Mai doch eine Siegesfeier stattfand. Nach Selenskij sei der russischen Armee befohlen worden, die Stadt zu zerstören und so viele Menschen als möglich zu töten. Die Stadt wurde im Zuge der Kämpfe zerstört, dass Russland auf Tötung der Bevölkerung aus ist, ist Unsinn, selbst die NYT räumt ein, dass das russische Militär zwar brutal sei, aber auch Zurückhaltung gezeigt habe.  Aber Übertreibung gehört zur Propaganda.

Die Verteidiger von Mariupol würden ihren Widerstand auf dem Gelände von Asovstal fortsetzen, sagte Selenskij: „Wir setzen alle möglichen diplomatischen Mittel ein, um eine Rettung für sie zu organisieren.“ Russland habe aber keiner der vielen Optionen zugestimmt. Und er fügte hinzu, dass die Ukraine militärisch nicht in der Lage sei, die Eingeschlossenen zu befreien, was diese aber behaupten und die Regierung in Kiew entsprechend kritisiert haben:

„Wir haben unsere Partner um die notwendigen Waffen gebeten, um die Blockade von Mariupol zu lösen und alle Menschen zu retten – sowohl Militärs als auch Zivilisten. Aber wir haben immer noch nicht die notwendigen Waffen und die erforderliche Menge, um Mariupol zu entblockieren. Was bedeutet das? Sie können das verstehen, wenn Sie sich an die Bedeutung der britischen Spitfires am maltesischen Frühlingshimmel von 1942 erinnern.“

Schon ist man wieder beim Zweiten Weltkrieg und den Nazis, also derselben Kulisse, die auch Moskau benutzt, um die neuen „Nazis“ zu bekämpfen. Russland ist zwar willens, die Zivilisten zu befreien, aber man will die Kämpfer nicht abziehen lassen, sondern sie als Kriegsgefangene nehmen, zumal es Vermutungen gibt, dass bei den Eingeschlossenen militärische Berater oder gar Nato-Offiziere sein könnten.

Um die ukrainische Regierung, aber auch die westlichen Verbündeten unter Druck zu setzen, hatten Asow-Anhänger ein Video von Kindern der eingeschlossenen Kämpfer verbreitet, um mit moralischem Druck eine Befreiung zu fordern. Das ist verständlich von Seiten der Asow-Kämpfer und deren Familienangehörigen, wobei eigentlich erstaunlich ist, wie ruhig die Asow-Bataillone und die anderen Freiwilligenverbände bleiben, die offenbar ähnlich wie Kiew zwar die Heldenhaftigkeit der Eingeschlossenen beschwören, aber nichts konkret machen, um sie zu befreien. So sagte der Kommandeur des Asowschen Regiments, Denis Prokopenko, am Sonntag, sie müssten sich selbst helfen.  Er erklärte aber auch, dass alle Zivilisten gegangen seien.  Derweilen zeigen Asow-Kämpferinnen ihren Widerstandswillen durch Gesänge.

Mit Bildern von schwer Verwundeten und von Amputierten, die nicht wirklich mehr versorgt werden können, wenden sich die Asow-Kämpfer nicht an Kiew oder die Nato, sondern an das Rote Kreuz und die UNO, um die Verwundeten zu retten, „die keine Kombattanten mehr sind“. Hunderte Kämpfer, die schwer verletzt sind, hätten „die Ukraine und die gesamte zivilisierte Welt verteidigt. Sind die Ukraine und die Weltgemeinschaft jetzt nicht mehr in der Lage, sie zu beschützen und sich um sie zu kümmern?“

Russland hat angeboten, die Verwundeten als Kriegsgefangene medizinisch zu behandeln, aber Asow sagt, die Russen würden die Kämpfer töten. Ilya Samoilenko, ein Asow-Kommandeur, erklärte am Sonntag, man fühle sich alleingelassen und habe keine Unterstützung von Kiew erhalten. Man habe noch Waffen, Munition und Verpflegung. Sich ergeben, sei keine Option, man müsse kämpfen, jeder Kriegsgefangene werde benutzt, um Druck auf die Ukraine auszuüben. Man könne feige versuchen zu fliehen, aber dann denke man nur an das eigene Leben anstatt an die Pflicht. Für Asow-Kämpfer bedeute die russische Gefangenschaft den Tod. Eine Petition an die Vereinten Nationen zur Schaffung von humanitären Korridoren für Zivilisten, Kämpfer und Verwundete haben fast 1,2 Millionen unterschrieben.

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18 Kommentare

  1. Mich verteidigt kein Nazi Die Ukraine gehörte noch nie zum Westen, also hat der Westen dort auch nichts verloren, außerdem ist Russland zivilisierter als die Ukraine.

    1. Ein russischer Soldat hat gesagt, ihn habe am meisten in der Ukraine überrascht, daß die Dorfstraßen asphaltiert sind. Soviel zum Thema zivilisiert… SLAVA UKRAINI

      1. Ihr „russischer Soldat“, der derartige Aussagen verbreitet hat, heißt Sergej Sumlenny und war Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiew. Tatsächliche russische Soldaten haben bisher keine Interviews zum Zustand der ukrainischen Straßen gegeben, was auch wenig erstaunlich ist.

        Falls Sie sich über die Straßenlage in ukrainischen Dörfern informieren wollen, so schauen Sie sich einfach mal dieses Video von Graham Phillips aus dem nordukrainischen Dorf Girsk an.
        > https://www.youtube.com/watch?v=6lzpVOqLpCo

  2. So weit ich mich erinnere, hiess es ursprünglich, lediglich alle Frauen und Kinder der Zivilisten seien evakuiert worden. D. h. bei den 100 übrigen Zivilisten handelt es sich vermutlich ausnahmslos um Männer. Woran liegt es, dass sie bei den bisherigen Evakuierungen Asowstal nicht gemeinsam mit Frauen und Kindern verlassen haben?

    Dann gab es noch Statements von einer evakuierten Frau, Natalia Usmanova, einer Mitarbeiterin von Azovstal, die in den Bunkern Zuflucht gesucht hatte, bezüglich des Verhaltens des Militärs gegenüber den Zivilisten, dass diese mit Einschüchterungen versuchten, sie vom Verlassen der Bunker abzuhalten.
    https://twitter.com/IforumKenya/status/1522787548804038656
    https://www.youtube.com/watch?v=hYZPAfK7KO8
    Ausserdem, dass es von Seiten des Militärs hiess, es gebe einen Asow-Geneal, einen Söldner, der direkt in Kontakt mit Selenskij stehe.
    https://twitter.com/AZmilitary1/status/1520842618615341057

  3. Wenn ein Ergeben der Asov-Leute in russische Gefangenschaft angeblich ihren Tot bedeutet, was passiert dann mit ihnen, wenn alle Vorräte verbraucht sind – leben sie dann im Himmel weiter ? Für mich wären sie erst dann „beinahe“ Helden, wenn sie sich ergeben würden. Wenn die Nazi-Leute wirklich Dreck am Stecken haben und auch die NATO-Unterstützung in Form von Personen nachgewiesen wird – wäre es dann legitim sie ohne Anklage nachhause gehen zu lassen? Man sollte wissen, wann das „Spiel“ vorbei ist.

  4. Wir haben unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt. Da der Hindukusch leider an den Feind fiel, ist auch unsere Freiheit verloren.

  5. Jetzt quatscht der Selenskij schon in Malta herum! Bald hat er den Atlas durch.
    Hier (ARD und ZDF) wird immer noch von „Asow-Kämpfern“ in der neutralen Umschreibung gesprochen. Das sind die wahren Kriegshelden : drei Wochen kaum Wasser, nichts zu essen und keine Versorgung, aber immer noch top fit genug, die Knarre zu halten. Ein fünziger Jahre Film hiess „Sie starben in ihren Stiefeln“.
    Wir sind in einer Zeitreise angekommen, diesmal rückwärts.

  6. „Hunderte Kämpfer, die schwer verletzt sind, hätten „die Ukraine und die gesamte zivilisierte Welt verteidigt.“ Könnte vom „Spiegel“ stammen, der ja auch schlagzeilte: Die Islamisten sind die letzte Hoffnung für Aleppo.

    So stell ich mir die Zukunft vor. Islamisten und Nazis verteidigen die zivilisierte Welt.

    Scheint eher ein Fall für die Hauptperson aus Orwells „1984“ zu sein, der bekanntlich für das Wahrheitsministerium fleissig die Vergangenheit fälschen musste. Nazis in der Ukraine – gibt es doch gar nicht.

  7. Es wäre krass, wenn man hier konkrete eindeutige Fakten und Beweise für „Brutalität “ der Russen vorgelegt hätte und nicht nur was der Pro -Ukrainische Seite angibt. Ob man den Zelenskij noch glauben kann?

    Z.Bsp. hier von einem Franzose, Original mit russischen Untertitel. Der Versuch auf deutsch zu finden hat nur das Gebracht:

    „Einige Ergebnisse wurden möglicherweise aufgrund der Bestimmungen des europäischen Datenschutzrechts entfernt.“

    Oder konkret und ehrlich über die Folterung von russischen Gefangenen berichten. Übrigens heute wurde bei UN berichtet. Kein Artikel darüber?
    Traurig

    1. Ich bin Franzose und habe gestern auch dieses Interview gesehen.

      Es handelt sich um einen ehemaligen französischen Soldaten, der humanitäre Hilfe geleistet hat. Er hat sich um den Transport von Medikamenten in Waisenhäuser und Krankenhäuser gekümmert. Er erzählt, dass er gesehen hat, wie Asow-Kämpfer mit ihrem Neonazi-Zeichen auf dem Arm russische Soldaten in die Beine oder, wenn sie Pech hatten, in den Kopf geschossen haben. „Adrien Bocquet, ancien fusilier de l’armée française“ auf you tube zu sehen. „J’ai vu des crimes abominables commis par Azov.“ De retour d’Ukraine, Adrien Bocquet raconte“. 600 000 view derzeit seit gestern in Frankreich. Es scheint, dass die von uns gelieferten Waffen in ukrainischen Zivilwohnungen versteckt werden, ohne die Bevölkerung zu warnen.

  8. Frage: Weiß vielleicht jemand, wo man die entsprechende OSZE-Originalquelle finden könnte – der portug. Soziologe Sousa de Santos zitiert in einem Artikel vom 7.5. die OSZE: „(…) According to experts from the OSCE (Organization for Security and Cooperation in Europe), in 2020, 40 percent of Ukraine’s military forces (totaling 102,000) were far-right paramilitary militias of 19 different nationalities, armed, financed and trained by the US, England, Canada, France and Switzerland. (…)“. Das Original würde mich interessieren. Wäre praktisch für Argumente. Die Leute glauben einem ja sonst nicht. Und 40.000 Soldaten sind kein Pappenstiel und lösen sich auch nicht in Luft auf.

  9. Wenn ich nicht falsch informiert bin, wurden diese Herren nicht gezwungen, an einem Krieg teilzunehmen, sondern waren begeistert, schon im Jahr 2014 in der Region Donbass einen Krieg anzuzetteln. Wenn ich mich nicht falsch erinnere, waren sie eher bereit zu sterben, als mit dem Kampf aufzuhören. Aber jetzt wollen diese Helden nicht mehr bis zum bitteren Ende weitermachen, wie sie angekündigt hatten. Warum kapitulieren sie nicht, wie jede belagerte Armee, die nicht mehr in der Lage ist, weiter zu kämpfen? Das Rote Kreuz und Beobachter aus neutralen Staaten könnten den Prozess kontrollieren, damit ihnen nichts schlimmes passiert. Warum verlangen die Azow-Leute absurderweise, evakuiert zu werden? Wenn wir uns Videos wie dieses https://m.youtube.com/watch?v=641F9DtQKg0 uns anschauen, werden wir verstehen, warum die Helden plötzlich so viel Angst haben. Diese Bilder (eine Episode aus den Anfang des jetzigen Kriegs —nicht im Februar 2022, sondern im Sommer 2014) zeigen, wie die Asow-Helden „die zivilisierte Welt verteidigen“.

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