Der Krieg in der Ukraine – eine Hoch-Zeit der Heuchelei

Getöteter Mann in Bucha.

 

Wie die Opfer einer Seite zur Propaganda gegen die andere benutzt werden.

Seit Beginn des Krieges sind die Medien voll von Berichten über Zerstörung und Vertreibung, bei denen ausführlich die Betroffenen zu Wort kommen und Anteilnahme auslösen. Mit den Toten von Butscha wurde diese Berichterstattung auf einen Höhepunkt getrieben. Dass menschliches Leid ein Gefühl von Mitleid auslöst oder auslösen kann, ist nicht verwunderlich. Verwunderlich ist jedoch, dass dieselben Berichterstatter oder Politiker, die ihr Mitgefühl mit den Opfern zum Ausdruck bringen, für verstärkte Waffenlieferungen eintreten oder über diese entscheiden und damit das Töten und die Zerstörung weiter anheizen und befürworten. Offenbar wird hier das Gefühl nicht einfach ausgedrückt, sondern Gefühle werden für Kriegspropaganda benutzt.

„Krieg ist immer total schrecklich.“ (WAZ-Kinderseite 5.4.2022)

Krieg ist total schrecklich, wird den Kindern erzählt – dem ist nicht zu widersprechen. Nur wenn es um die echte Anteilnahme von Opfern geht, dann müsste diese ungeteilt den Opfern beider Parteien im Krieg gelten und sich dieses Gefühl gegen beide Kriegsparteien wenden. Doch schon bei der Darstellung der Opfer wird sehr genau differenziert, wer Anteilnahme verdient und wer nicht.

Da geht es zuerst um die Unterscheidung zwischen den Kriegsparteien: Die einen dürfen töten und zerstören, die anderen nicht. Obgleich beide Seiten immer nur betonen, ihre Rechte zu verteidigen und nichts Böses im Schilde zu führen, wird der einen Partei geglaubt, der anderen nicht. Und das hat offensichtlich auch nichts mit der Art der Begründung zu tun, sondern entscheidet sich meistens vorab, je nachdem zu welcher Seite die Bürger gehören, auch wenn sie sich dies in der Regel nicht ausgesucht haben, sondern in das eine oder andere Staatswesen hineingeboren wurden.

Die einen sind damit die Angreifer und haben kein Recht zu töten und verwüsten, die andere Seite verteidigt sich bloß, und damit geht dann auch schon alles Umbringen anderer Staatsbürger in Ordnung. So sind dann auch alle Toten der Gegenseite eigentlich kein Thema – oder wenn sie Thema sind, spricht die Zahl der Toten für den Erfolg der Verteidiger. Ein ausgebrannter Panzer der Russen ist eine Trophäe, dass darin ein Mensch verbrannt ist, ist kein Thema und auch kein Gegenstand der Anteilnahme, obgleich dieser ebenso Material der Herrschaft war und zum Dienst am Vaterland verpflichtet wurde wie die Verteidiger. Umgekehrt ist jeder Tote und jede Verwüstung ein Beweis für das unmenschliche Regime der Gegenseite. Da ist Anteilnahme gefordert und so erweist sich, wie die Gefühle berechnend eingesetzt und zum Mittel der Kriegspropaganda werden.

„Doch auch da sind besonders grausame Dinge verboten“ (Ebenda)

Wenn in der Überschrift zum Artikel für Kinder zum Kriegsrecht eine Unterscheidung zwischen einem schrecklichen und einem besonders grausamen Krieg gemacht wird, betrifft diese die Einbeziehung von Zivilisten in den Krieg: „Was sind Kriegsverbrechen? Dazu gehört zum Beispiel, Zivilisten gezielt anzugreifen. Das sind Menschen, die keine Waffe in der Hand haben und nicht kämpfen.“ (Ebenda)

Was da in kindlicher Manier aufgeschrieben ist, klingt auch in den Berichten für Erwachsene nicht anders, ist doch die Unterscheidung eine konstruierte: „Russische Soldaten haben in der Ukraine mutmaßlich Dutzende Zivilisten ermordet, westliche Politiker warfen Moskau deshalb Kriegsverbrechen vor und forderten neue Sanktionen. Beim Rückzug aus der Region Kiew hatten die Truppen in dem Ort Butscha eine große Zahl erschossener Menschen hinterlassen.“ (SZ 4.4.2022)

In jedem Krieg werden Zivilisten getötet. Alle Staaten, die über Militär verfügen, besitzen auch Bomben. Deutschland tut alles, um auch die Möglichkeit zu besitzen, Atombomben in feindliche Gebiete zu fliegen. Diese Waffen machen keinen Unterschied zwischen Zivilisten und Militärs, sie sind auf die größtmögliche Zerstörung und Vernichtung von Mensch und Material ausgerichtet. Als Kriegsverbrecher oder potenzielle Kriegsverbrecher werden sie dennoch nicht behandelt. Und selbst dort, wo die Staaten sich rühmen, über besonders zielgerichtete Waffen zu verfügen und damit nur „Schuldige“ zu vernichten, zeigen ihre Erfolgsmeldungen doch nur zu häufig, dass neben den gezielt getöteten sich auch deren Frau und Kinder als Leichen finden, und auch nicht selten, dass die „Falschen“ getroffen wurden. Anteilnahme für diese Opfer wurde nicht eingefordert, gelten diese eben als Kollateralschaden eines Einsatzes. Und auch noch nie ist ein Präsident, der den Einsatz befohlen hat, deshalb als Kriegsverbrecher angeklagt worden.

Mit der Fiktion eines „humanen“ Krieges wird ein Bild entworfen, das jeglicher Realität des Krieges widerspricht. Ganz so als ob im Krieg sich Soldaten gegenüberstehen, Auge in Auge, und so im „ehrlichen“ Streit sich umbringen. Wenn Deutschland zum „Schutze seiner Soldaten“ bewaffnete Drohnen beschafft (SZ. 6.4.2022), dann unterstellt dies zunächst, dass Deutschland seine Soldaten bereit ist, in einen Krieg zu schicken, in dem die eigenen Soldaten möglichst unverwundbar bleiben sollen, während es den Gegner voll treffen soll. Viele Waffen sind darauf ausgerichtet und jede Partei versucht sich, vor diesen Waffen möglichst zu schützen. Und so befinden sich die Kommandozentralen der Kriegsparteien nicht auf irgendeinem Schlachtfeld, sondern mitten in Groß- oder Hauptstädten, umgeben von Wohngebäuden. Auch hängt das Funktionieren des Militärapparats am Funktionieren der Zivilgesellschaft, ohne die die Versorgung und Ausrüstung der Kriegsmaschinerie nicht sein Zerstörungswerk vollbringen kann. Von daher richten sich alle Anstrengungen der Kriegsparteien auch immer auf die Zerstörung der Infrastruktur und die Zivilgesellschaft.

Die Erziehung zum Töten

Im Krieg zielen nicht einfach Menschen aufeinander, sondern Bürger von Staaten im Auftrag ihrer Befehlshaber. Von sich aus würde wohl kaum ein Bürger auf die Idee kommen, Angehörige anderer Staaten umzubringen. Zudem kostet das Töten anderer Menschen für die meisten Menschen einiges an Überwindung.

Von daher müssen diejenigen, die als Waffe von Staaten im Krieg funktionieren sollen, für dieses Töten im Frieden ausgebildet werden. Dies passiert durch Drill und Übungen, die nicht einfach auf die körperliche Ertüchtigung abzielen, sondern den Rekruten beibringen, dass sie rücksichtslos gegenüber dem eigenen Befinden auf Befehl zu funktionieren haben. Im Krieg ist diese Rücksichtslosigkeit auch gegenüber anderen Menschen gefordert, schließlich geht es im Krieg um das eigene Leben, dem das Leben der anderen entgegensteht, auch wenn man sie nicht kennen oder sehen muss. Von daher entwickelt sich eine entsprechende Verrohung und oft auch ein persönlicher Hass gegen den Feind, der sich dann in entsprechende Gewaltaktionen oder Vergewaltigungen entlädt.

Zur Verrohung trägt auch die Kriegspropaganda bei, die aus dem Gegner einen Unmenschen oder gar ein Tier macht: „Was nach dem Abzug russischer Einheiten in Butscha nördlich von Kiew sichtbar wird, lässt sich mit dem Begriff Verbrechen nicht einmal ansatzweise beschreiben und macht die viehische, bestialische Natur dieses Gemetzels klar.“ (Stefan Kornelius, SZ 4.4.2022) Zwar sind Tiere wie Privatpersonen nicht in der Lage, solch systematische Tötungsaktionen zu veranstalten, wie  es Staaten tun, doch ist jedes Mittel recht, um den Feind bis hin in die Karikatur als einen Unmenschen zu zeichnen, der nicht etwa staatliche Zwecke verfolgt, sondern sich töten zum Zweck gemacht hat: „Die Ukraine erleidet keinen Angriffskrieg, sie erleidet einen Vernichtungsfeldzug.“ (ebenda)

Jede Kriegsberichterstattung ist voll von der Schilderung der Untaten des Gegners. Obwohl die in jedem Krieg stattfinden, werden sie immer wieder als Ausnahme oder Abweichung vom „normalen“ Kriegsgeschehen behandelt. Kriegsberichterstattung kommt offenbar nicht ohne Lügen aus. Und so ist es auch wenig überraschend, dass aus den anfänglich vermuteten Kriegsverbrechen sehr schnell tatsächliche werden. Wenn sonst bei Gerichtsverfahren die Unschuldsvermutungen gelten, steht mit der Vermutung auch schon das Strafmaß fest: „Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verlangte in einer ersten Reaktion, `diese Verbrechen des russischen Militärs` schonungslos aufzuklären…Die Täter und ihre Auftraggeber müssten konsequent zur Rechenschaft gezogen werden. Neue Sanktionen forderte er, anders als Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), nicht explizit.“ (SZ 4.4.2022)

Der Sieger bestimmt das Recht

Die Anklage des Kriegsverbrechens wird daher immer auch von allen Parteien erhoben und ist von daher schon von ihrem Ausgangspunkt verlogen. Wer Kriegsverbrecher ist und wer nicht, darüber entscheiden nicht die Gräueltaten des Krieges, sondern sein Ergebnis. Wer gewinnt, bestimmt das Recht, und wer verliert, wird liquidiert  wie Gaddafi oder vor Gericht gebracht wie Karadzic oder Milosevic. Deshalb ist es nicht ohne Ironie, dass die Weltmacht Nr. 1, die USA, Putin vor ein Kriegsgericht bringen will, das sie selber nicht anerkennt und vor dessen Richterspruch sie ihre Soldaten bewahrt, ganz gleich ob sie foltern oder nicht.

Zu Beginn des Krieges wurden in den Medien ukrainische Bürger vorgestellt, die heldenhaft ihre Flaschen mit brennbarer Flüssigkeit füllten und bereit waren, diese gegen Panzer einzusetzen. Wie dieser Kampf ausgehen würde, war abzusehen. Wenn nun die gleichen Medien Krokodiltränen über tote Zivilisten verströmen, dann ist die Heuchelei kaum noch zu überbieten. In den gleichen Medien wurde fast hämisch vermeldet, dass die russischen Militärs, wollten sie erfolgreich die Ukraine erobern, nicht um einen verschleißträchtigen Häuserkampf herum kommen würden. Was ja nichts anderes bedeutet, dass ukrainische Soldaten sich in Wohnhäusern verbarrikadieren. Wenn diese dann beschossen und zerstört werden, was auch immer Tote bei den Bewohnern bedeutet, dann wird Russland wegen des Beschusses von Wohngebäuden angeklagt und die Betroffenen zum Material der Kriegspropaganda gemacht. Und so fällt es weder den Medien noch den Politikerinnen schwer, den sofortigen Übergang von der Demonstration der eigenen Erschütterung zur Forderung nach mehr Waffen und damit mehr Zerstörung und Toten zu machen.

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10 Kommentare

  1. Dennoch, es gibt einen Unterschied: Will ich einen (unerfreulichen) Krieg gegen ein Volk führen, oder will ich es total vernichten. Das betrachten wir gar nicht mehr, weil uns schon der Krieg so aufregt.

  2. Es müsste doch jedem vernünftigen Menschen auffallen, dass neue und bessere Waffen das Gemetzel an den Frontlinien verschärft, die Zahl der Opfer nicht nach unten sondern nach oben treibt. Nach dieser Logik wäre es ja gar nicht zum Krieg gekommen, schließlich ist die russische Seite noch bevor der erste Schuss fiel mit ausreichend Kriegsgerät und veritabler Truppenstärke an der Grenze angetreten. Angesichts des Truppenkontigents und des demonstrierten Kampfwillens der Russischen Förderation inklusive Ankündigungen, dass schon mehrfach rote Linien seitens des Westens und der Maidan-Regierung überschritten wurden, wäre doch Vorsicht das Mittel der Wahl. Das hat aber die Ukraine nicht dazu veranlasst, wegen potentieller Opfer lieber die Finger vom Abzug zu nehmen im Gegenteil: Jetzt erst recht. Daraus lässt sich schlußfolgern, dass Opfer und Zerstörung auf beiden Seiten in das Vorgehen eingepreist sind. Wie auch beide Seiten mit einem Kriegsergebnis kalkulieren, das trotz blutiger Opfer zu ihren Gunsten ausgeht. Im Fall der Ukraine ein Sieg des Westens, im Fall der Russen ein entlauster Nachbar.

  3. Treffend, dass im Krieg für den Vorteil von S t a a t e n die Bevölkerung be- und ver-nutzt wird! Dumm, dass das Volk sich für ihre egal ob demokratische oder autoritäre Obrigkeit verheizen läßt!
    Mit der begleitenden PR, es gehe um Verteidigung der Humanität – durch Schlächtereien! – oder der Freiheit eines Staates: das Kanonenfutter kann sich da etwas einbilden: bei der Ukraine bedeutet deren Freiheit deren Verwendung als Frontstaat gegen Russland! Das wird seit 2014 mittels Kriegsausbildung, Aufrüstung, NATO-Manövern… vorangetrieben. Das ist die hier gefeierte Freiheit für die Ukraine . Dafür werden Land verwüstet und Leute gekillt!

  4. Die Heuchelei des Wertewestens ist umso verlogener, als es sich tatsächlich um einen Stellvertreterkrieg handelt, bei der die Ukraine den Westen repräsentiert. Wir sind Partei und darum geht es nicht um die Freiheit der Ukraine, sondern um unsere Interessen und darum, dass wir das Sagen haben in der Ukraine und nicht die Russen.

    Dies gibt z.B. Leon Panetta, ehemaliger CIA Direktor unter Obama offen zu. Die Ukrainer müssen weiterkämpfen und wir müssen unsere Anstrengungen fortsetzen.
    (https://theintercept.com/2022/04/01/russia-ukraine-proxy-war-washington-diplomacy/)

    Dabei weiß er wahrscheinlich wie alle Militärs, dass die Guerillawaffen, die wir bisher geliefert haben, für eine militärische Schlacht absolut unzureichend sind. Derartige Kriegstreiber sind mindestens so unappetittlich wie solche, die einen Krieg beginnen.

  5. Der im Artikel zitierte Kornelius darf in der SZ schon seit Jahr und Tag hetzen. Deutsche, die nun von einem Vernichtungskrieg schwadronieren, oder auch von Völkermord, sind, man kann es wirklich nicht anders sagen, absolut schamlos. Von Läuterung keine Spur, geschichtsvergessen bis zum Äussersten. Diese Begriffe sind durchaus genau umrissen. Deutsche haben sie schon mehrmals erfüllt, Russen meines Wissens noch nie und sogar wenn man ihnen all das Vorgeworfene nun zuschreibt – was ich aus guten Gründen nicht tue – auch jetzt nicht.

  6. Es ist zum Haare raufen: Die hiesige Seite (D + EU) fühlt sich als Kriegsgestalter und will auch schwere Waffen gen Osten schicken. Laut wird allerdings darüber nachgedacht, dass so ein Marder-Panzer ja kein Fahrrad ist. Damit man den fahren und effizient bedienen kann braucht man einen Führerschein. Jeden national gestimmten Helden einfach reinsetzen und jetzt mach mal, geht nicht. Das wäre doch eigentlich eine gute Gelegenheit, Panzer und Personal zusammen anzuliefern. Der Fahrer wäre erst mal Fahrlehrer, könnte aber im Notfall … jetzt geht mir die Phantasie durch.

  7. Krieg in der Ukraine – Florian Rötzers Beitrag „Der Krieg in der Ukraine – eine Hoch-Zeit der Heuchelei“, vom 8. April 2022

    ‚Berichte‘ – ‚Einordnungen‘ – ‚Propagandamaschinerie‘ hüben wie drüben – Was mir auffällt seit dem 24.02.2022 ( Teil 2-? )

    Lieber Herr Rötzer,

    1) Heuchelei hat System und ist systemisch bei ‚uns‘ – und ist gar nichts Neues, denn wir sind schließlich immer die Guten! Ob USA, NATO, G7-Staaten, EU und Deutschland: Im Heucheln, Euphemisieren, Tarnen, Tricksen, Täuschen, Länder Destabilisieren, Kontinente Ausrauben, Stellvertreterkriege führen ( lassen ) sind ‚wir‘ seit der Kolonialisierung bzw. Christianisierung der Restwelt ( ‚Entwicklungsländer‘, ‚Schwellenländer‘ ‚Dritte Welt Länder‘ ) liederlicher Weltmeister. Das erinnert mich sehr an die ‚Herrenmenschenphilosophie‘ der Nationalsozialisten. Aber die ist ein anderes Thema.

    Das Unglück dieses Planeten ging und geht von Europa aus. Nach 1945 traten die USA als Verbündeter Europas und mächtiger Schurkenstaat hinzu. Die Folgen? Ja, für die interessiert sich das geneigte Publikum nicht eigentlich ( mehr ). Wegignorieren, das ist auch ein so, sorry, ‚geiles Tool‘ in unserer Zeit.

    2) Das Gedächtnis des mündigen Bürgers, des sog. Souverän, wie Helmut Kohl immer zu formulieren pflegte, kann noch nicht einmal mehr kurzfristig Erinnerung. Dafür haben ‚wir‘ ja schließlich die ‚Erinnerungskultur. Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit möchte ich bitte anführen dürfen, weil es sich hervorragend mit dem Stellvertreterkrieg in der Ukraine vergleichen lässt: die Flüchtlingskrise im Jahre 2015 ff.

    Im März 2016 schrieb ich erstmals u.a., dass unsere Gesellschaft krank sei. Warum? Sie nahm und nimmt ohne Proteste hin,

    1. dass Deutschland zu den Top-Five der Welt-Waffenexporteure avancierte;
    2. dass Deutschland damit zu den Kriegsgewinnlern der Welt gehört;
    3. dass mit deutschen Waffen Leid und Tod in jenen Ländern erzeugt wird, deren Menschen nun zu uns flüchten und um Asyl bitten;
    4. dass Deutschland, wie übrigens auch die USA, zu jenem Land beste Kontakte unterhält, das als Kernland des ‚Extremstislam‘ in Form des WAHHABISMUS, bekannt ist: das Königreich Saudi-Arabien samt Königsfamilie Saud;
    5. dass deutsche Bundesregierungen seit Jahrzehnten die verheerende Politik der USA, Großbritanniens und Frankreichs im Nahen / Mittleren Osten uneingeschränkt decken, um Erdölquellen zu sichern;
    6. dass nun gerade ausgerechnet ‚unsere‘ aktuelle Bundesregierung [ Merkel, RW ] Krokodilstränen vergoss ob der Flüchtlingskatastrophe, mit dem Finger auf die ‚Länder der Unwilligen‘ zeigt, u.a. die Herren Orbán und Putin brandmarkte, sich zum humanen Moralapostel der EU aufschwingen wollte, seit dem 26.08.2015 Völkerrechtsbruch beging ( Dubliner Übereinkommen ) … usw. ist mehr als amoralisch. – Zu den Völkerrechtsbrüchen und illegalen Kriegen der USA in den letzten 65 Jahren sage ich einmal nichts.

    Ausgerechnet eine solche Gesellschaft, die deutsche, präsentierte sich der Welt als Land unter dem Motto „Refugees Welcome“, kreierte in Popkonzert-Festival-Manier dasjenige, was als „Willkommenskultur“ unter Intellektuellen so unglaublich beliebt war und ist und von diesen kritiklos mitpropagiert wurde und wird.

    Mit anderen Worten: Erst jemandes Heimat destabilisieren bzw. zerstören, weil man deren Rohstoffe will oder geostrategische Ziele brutalstmöglich verfolgt, und dann die heimatlos gewordenen als Flüchtlinge herzlich empfangen und willkommen heißen … Ja, das nenne ich krank, zynisch und Menschen verachtend. D A S ist eine SCHANDE BAR JEGLICHER HUMANITÄT.

    Nebenbemerkung 1: Und welche finanziellen Beiträge leisten die Rüstungskonzerne, um die in Deutschland jährlich mind. 20.000.000.000,- EURO ( kein Politiker nennt richtige Zahlen!!! ) Flüchtlings-Kosten aufzubringen? – Alles wird einmal wieder auf Otto Normalsteuerzahler schnöde abgewälzt. Ehrenamtliche Helfer werden schamlos ausgenutzt. Die Welt-Öffentlichkeit wird seitens Politik belogen, dass sich die Balken biegen.

    Nebenbemerkung 2: Und dann die unglaublich perfide Verdummungsberichterstattung im Stile regierungsnaher Hofberichterstattung in so vielen Medien. Insbesondere will ich die Formate „Tagesschau“ und „heute“, beispielhaft nennen, welche man als Nachrichtensendungen wahrlich nicht mehr bezeichnen kann. Gegen alle Grundsätze handwerklich soliden Journalismus‘ wird verstoßen. Dann das „Morgenmagazin“ in ARD oder ZDF: es ist gleichsam ein ‚Morgenbriefing‘ der Bundesregierung ans Volk. Die deutsche „Wochenschau“ während des zweiten Weltkrieges lässt grüßen. Überhaupt entwickeln sich ARD und ZDF in Richtung hin zu einem Staatsfernsehen. Denn auch die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk- / Fernsehanstalten wurden von den sog. ‚etablierten Parteien‘ vollständig unterwandert ( siehe u.a. die Besetzung der Rundfunkräte ). Wenige kritische Formate wie „Monitor“ oder „Panorama“ fristen ein stiefmütterliches Dasein; dienen gleichsam als investigatives Journalisten-Feigenblatt.

    Sodann finden sich ferner Formate wie „Anne Will“, „Maybrit Ilner“, „Dunja Hayali“ oder „Maischberger“, in welchen regelmäßig pseudofaktisch non-faktischer Verdummungsmüll produziert wird mit fast immer regierungstreuen Mainstreamgästen.

    3) Und was erleben ‚wir‘ seit Putins völkerrechtswidrigem Einmarsch in die Ukraine? Ich überlasse es der / dem LeserIn, geistige Mitarbeit zu leisten. Ein Tipp: die vermittelte Wirklichkeit entspricht in den seltensten Fällen derselben.

    4) Eines stimmt mich glücklich, so unendlich glücklich und optimistisch, denn immer wieder lese ich Sätze wie diesen: „Meldungen aus Mariupol [ Man setze hier jede beliebige Stadt ein, RW ] können seit Wochen nicht unabhängig überprüft werden.“ ( Quelle: http://www.n-tv.de )

  8. Endlich habe ich auch mal etwas schriftliches gefunden, das meine eigenen Argumente unterstützt. Leider nutzt das wenig. Fast mein gesamtes Umfeld ist für Argumente welche der Hofberichterstattung – im erweiterten Sinne- unserer gleichgeschalteter Presse entgegenlaufen, immun.
    Seit ich meine etwas andere Meinung und Sichtweise geäußert habe, muss ich eben alleine mit meinem Hund spazieren gehen.
    im übrigen:
    Der Gleichklang innerhalb der EU (+ Neutrale) ist frappierend. Der Grund liegt darin, dass fast in jedem Land der EU Kriegsgewinner gibt , die sind nicht nur in der Wirtschaft sondern auch und besonders in der Politik zu finden sind.
    z.B.
    Der französische Präsident hat in der vorherigen Regierungszeit seinen Landsleuten versprochen, dass die französische Wirtschaftskraft mit der deutschen gleichzieht. Das hat er nicht geschafft. Er wird demnächst sein Ziel erreichen. Leider wird sein BIP nicht unbedingt steigen, sondern das unsere wird sich wahrscheinlich nach unten anpassen.
    Wenn kein Beweggrund in ähnlicher Weise vorliegt und einer aus der Reihe tanzt- siehe Österreich/Ungarn- wird gedroht und diskriminiert. 🙂

    1. „Das hat er nicht geschafft.“ Wirtschaftsziele kann man immer nennen bzw versprechen, nur dumm, dass es nicht nur vom Fleiß, der Leistungs- und Investitionsbereitschaft der eigenen Wirtschaft abhängt, ob besagte Ziele tatsächlich eintreten. Andere Staaten legen nämlich immer ähnlich ambitionierte Pläne auf den Tisch und bieten ihrerseits den eigenen Kräften Anreize, damit mehr Wachstum zustande kommt. Konkurrenz belebt das Geschäft? Es spornt dazu an, den eigenen Vorteil zu suchen, zu sichern und soweit es geht auszubauen. Vice versa. Eigentlich ganz harmlos? Mitnichten. Denn bei der Vorteilsnahme muss man sich durchsetzen, sonst schnappt der andere den Braten. Und Muckis braucht man auch ordentlich, zuviel Skrupel ist ebenfalls hinderlich. Das BIP ist so gesehen nur die Stoppuhr beim 100-Meter-Lauf.

      „Der Gleichklang innerhalb der EU (+ Neutrale) ist frappierend.“ In der Tat.

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