Russen scheinen noch mehrheitlich hinter Putin und seinem Krieg zu stehen

Der russische Außenminister Lawrow konnte nur über Video zum Treffen des UN-Menschenrechtsausschusses in Genf sprechen, weil die Europäer den Luftraum sperrten. Lawrow: „Die arrogante Philosophie des Westens, basierend auf dem Gefühl der eigenen Überlegenheit, Exklusivität und Freizügigkeit, muss beendet werden. „

 

Nach einer Umfrage stehen die Russen mehrheitlich hinter dem Krieg, Putins Ansehen ist gestiegen.

In einer Umfrage vom Wochenende wurde deutlich, dass die ukrainischen Menschen hinter ihrem Präsidenten Selenskij stehen und 70 Prozent überzeugt sind, dass die Ukraine die russischen Invasoren trotz deren militärischer Übermacht besiegen wird.

Nach einer Umfrage des Allrussischen Zentrums für öffentliche Meinungsforschung (VTsIOM), die am 28. Februar auf der Website der Organisation veröffentlicht wurde, stehen noch 68 Prozent der Russen hinter der Entscheidung, eine militärische Sonderoperation in der Ukraine durchzuführen, wie der Angriffskrieg offiziell genannt wurde. Da mit dem Beginn auch ein Maulkorb für die russischen Medien verhängt wurde, sich bei Bezugnahme auf den Krieg, also die angebliche Sonderoperation, nur an die Informationen der offiziellen Medien, wären kritische Äußerungen auch gar nicht mehr zugelassen. Mittlerweile wurden weitere Medien wie der Fernsehsender Doschd  und der Radiosender Echo Moskau wegen kritischer Berichterstattung, die als Desinformation gilt, verboten.

Ob also die 68 Prozent Befürworter wirklich stimmen sollten, ist ungewiss, allerdings kann man davon ausgehen, dass Wladimir Putin weiterhin große Unterstützung bei vielen Russen findet, die auch seine Politik mittragen. 22 Prozent immerhin lehnten in der Umfrage die Intervention ab, 10 Prozent hatten dazu keine Meinung.

Wir alle wissen nicht so wirklich, was das genaue Ziel der Invasion sein soll, die offenbar darauf abzielt, Kiew und die großen Städte im Osten und Süden wie Charkiw oder Mariupol zu besetzen. Begründet hatte Putin die militärische Offensive damit, die beiden „Volksrepubliken“ vor „Genozid“ schützen zu wollen und das damit verknüpft, die Ukraine zu entnazifizieren und zu demilitarisieren, also auch zu verhindern, dass das Land in die Nato aufgenommen wird. Nach der Umfrage glauben 26 Prozent der Befragten in Russland, der Krieg diene dazu, die russischsprachige Bevölkerung der „Volksrepubliken“ zu schützen, weitere 20 Prozent glauben, er solle die Einrichtung von Militärstützpunkten in der Ukraine verhindern. Ebenfalls 20 Prozent sehen das Ziel in der Demilitarisierung. Nur 7 Prozent können etwas mit der Entnazifizierung etwas anfangen. 6 Prozent sehen das Ziel im Regime Change und 4 Prozent in der Aufteilung der Ukraine, um den russischen Einfluss zu sichern.

Eine am 24. Februar vom unabhängigen Levada-Zentrum veröffentlichte Umfrage, die am 17-21. Februar, also kurz vor dem Kriegsbeginn, durchgeführt wurde, konstatierte eine wachsende Ablehnung der Ukraine. In den letzten Jahren war die positive Einstellung wieder angestiegen, die aber 2021 sank und jetzt bei 35 Prozent liegt, während die Ablehnung von 43 Prozent im November 2021 auf 52 Prozent im Februar anwuchs.

Die „Brudervölker“ driften mithin auseinander, was auf der Ukraine genauso festzustellen war. 45 Prozent glaubten, dass nach der Anerkennung der Unabhängigkeit der „Volksrepubliken“ die Spannungen zu einem Krieg zwischen der Ukraine und Russland führen wird, was sich auch so einstellte. Als Ursache der Eskalation wurden von 60 Prozent die USA und die Nato genannt. 33 Prozent waren der Ansicht, die „Volksrepubliken“ sollten unabhängige Staaten werden, 25 Prozent meinten, sie sollten Teil Russlands werden, nur 17 Prozent wollten die Regionen Donezk und Lugansk als autonome Gebiete innerhalb der Ukraine sehen.

Noch kurz vor dem Krieg war mit 52 Prozent die Mehrheit der Russen der Meinung, dass sich das Land in die richtige Richtung entwickelt. Die Zustimmung zu Putin stieg von 65 Prozent im Dezember 2021 auf 71 Prozent im Februar.Putin ist mit weitem Abstand der vertrauenswürdigste Politiker.

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