Wahlbörse: Nach langer Zeit wäre jetzt sogar wieder Rot-Grün-Rot möglich

Bild: Tim Reckmann/CC-BY 2.0

Wir stellen bis zur Bundestagswahl Ergebnisse der PESM Wahlbörse vor. Im Gegensatz zu Umfragen fragen Wahlbörsen: Wie werden die einzelnen Parteien abschneiden? Die kollektive Intelligenz der Teilnehmer bestimmt bei Wahlbörsen die resultierende Prognose. Zweiter Bericht zur Bundestagswahl vom 19.8.2021

Erste Prognose zur Bundestagswahl 2021 vom 10. August.

In unserer PESM-Wahlbörse hat es seit der letzten Woche wichtige Veränderungen gegeben. Zunächst hat die SPD die Grünen überholt. Diese Beobachtung wurde gleichzeitig von INSA und erst später von anderen, aber nicht allen Umfrageinstituten aufgenommen. Außerdem hat die Union weiter an Boden verloren, und zwar seit Beginn der Wahlbörse in etwas mehr als drei Wochen schon 4,5 Prozentpunkte. Die Differenz zur SPD beträgt zurzeit nur noch 2,6 Prozentpunkte. Der fast uneinholbar scheinende Vorsprung der CDU/CSU ist so stark geschmolzen, dass das Rennen wieder offen ist. Über 80 Teilnehmer betreiben jetzt an der Wahlbörse einen lebhaften Handel.

Nunmehr wird der Stand vom 19.8. um 17.30 Uhr mit dem kleinsten und größten Wert aus den Umfragen der letzten Woche in Klammern angegeben. Es führt die Union mit 23,5 Prozent (22-27,5 Prozent) bei weiterhin fallender Tendenz. Die SPD hingegen erreicht bei steigender Tendenz 20,9 Prozent (18,5-21 Prozent). Die Grünen stagnieren bei 18,9 Prozent (17,5-19,5 Prozent). Damit verspricht der weitere Verlauf viel Spannung.

In diesen Dreikampf können die anderen Parteien nicht eingreifen. Ihre Werte sind in der letzten Woche relativ konstant geblieben. Den vierten Platz nimmt die FDP mit 11,3 Prozent (11-12,5 Prozent) ein. Dahinter folgen die AfD mit 10,7 Prozent (10-11 Prozent) sowie etwas abgeschlagen die Linke mit 6,5 Prozent (6-7,5 Prozent). Die sonstigen Parteien haben sich leicht auf 8,2 Prozent (6-9 Prozent) verbessert.

Während in der letzten Woche das konservative Lager aus Union und FDP noch leicht vor dem progressiven Lager aus SPD und Grünen gelegen hat, ist es nunmehr umgekehrt, weil Rot-Grün mit 39,8 Prozent zu 34,8 Prozent führt. Für die stärkste Zweierkoalition gibt es keine Regierungsmehrheit. Zu den möglichen Dreierkoalitionen, die aus den führenden vier Parteien gebildet werden können, ist jetzt nach langer Zeit sogar wieder Rot-Grün-Rot möglich. Auch dieser Sachverhalt zeigt, wie sehr die Werte in den letzten Tagen in Fluss geraten sind. Dabei hat der richtige Wahlkampf bisher noch gar nicht begonnen.

 

Interessierte können noch in die Wahlbörse einsteigen.

Anders als bei den meisten anderen Prognosemärkten wird die PESM Plattform als Echtgeldbörsenplatz betrieben, bei der die Teilnehmer einen Geldbetrag ihrer Wahl auf ihr Konto einzahlen, um damit an allen laufenden und kommenden Börsenplätzen handeln zu können. Dabei folgt der Veranstalter dem Rahmen eines Nullsummenspiels. Nullsummenspiele zeichnen sich dadurch aus, dass sämtliche Einzahlungen der Teilnehmer später auch wieder ausgezahlt werden, wobei die Gelder im Spielverlauf umverteilt werden können. Anders formuliert bedeutet das, dass keinerlei Gebühren für die Börsianer anfallen, und dass die Prognosys Bewertungs GmbH sich nicht an den Spieleinsätzen bereichert.

Prof. Dr. Walter Mohr ist Leiter der Prognosys Bewertungs GmbH.

 

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