Wahlbörse: SPD baut Führung aus

Grafik: Bundestagswahl 2021
Bild: Tim Reckmann/CC-BY 2.0

Unsere Zahlen vom 5. September 2021. Wir stellen bis zur Bundestagswahl Ergebnisse der PESM Wahlbörse vor. Im Gegensatz zu Umfragen fragen Wahlbörsen: Wie werden die einzelnen Parteien abschneiden? Die kollektive Intelligenz der Teilnehmer bestimmt bei Wahlbörsen die resultierende Prognose.

 

Wir hatten schon früher berichtet, dass unsere PESM-Wahlbörse erstmalig seit über 15 Jahren einen Vorsprung der SPD vor der Union registriert hat. Jetzt hat, zehn Tage später, Forschungsgruppe Wahlen (ZDF), die zusammen mit unserer Wahlbörse die Gesamtrangliste zu den letzten Bundestagswahlen anführt, ebenfalls nach nunmehr sogar 19 Jahren dieses besondere Ereignis veröffentlicht.

Inzwischen zeigen alle etablierten Umfrageinstitute in der letzten Woche eine Führung der SPD von 2-5 Prozentpunkten an. An unserer Wahlbörse beträgt er aktuell 3,6 Prozentpunkte. Seit Beginn der Wahlbörse vor sechs Wochen hat die CDU/CSU über 7 Prozentpunkte verloren, während die SPD in ungefähr dieser Größenordnung zugelegt hat. Zusätzlich haben sich die positiven, persönlichen Bewertungen für Scholz gegenüber Laschet in Bezug auf Kanzlerqualitäten fortgesetzt.

Einen solchen Trend zu stoppen und umzukehren, wird in den letzten drei Wochen äußerst schwer. Wenn dieses nicht gelingen sollte, besteht für die Union sogar die Gefahr, die Mehrheit der Wahlkreise bei den Erststimmen zu verlieren.

In unserer Wahlbörse erreicht die SPD zurzeit 24,8 Prozent (21,5-27 Prozent). In Klammern sind wieder die kleinsten und größten Werte aller Institutionen für die zurückliegende Woche angegeben. Die Union kommt auf 21,2 Prozent (19-25 Prozent). Die Grünen sind mit 16,9 Prozent (15-19 Prozent) schwächer notiert und können nicht mehr gewinnen. Die Veränderungen bei den übrigen Parteien sind relativ gering. Den vierten Platz belegt weiterhin die FDP mit 11,9 Prozent (10,5-13 Prozent) vor der AfD mit 10,9 Prozent (10-12 Prozent). Die Linke bleibt bei 6,3 Prozent (5,5-8 Prozent). Schließlich erhalten die Sonstigen etwa 8,0 Prozent (6-10,5 Prozent).

Damit sind folgende Koalitionen am ehesten möglich. Die Ampel (SPD, Grüne, FDP), Jamaika (Union, Grüne, FDP) sowie Rot/Grün/Rot (SPD, Grüne, Linke) und nunmehr ganz knapp eine große Koalition aus SPD und Union.

Für Spannung ist weiterhin gesorgt, zumal noch zwei Fernsehdreikämpfe anstehen.

Interessierte können noch in die Wahlbörse einsteigen.

Anders als bei den meisten anderen Prognosemärkten wird die PESM Plattform als Echtgeldbörsenplatz betrieben, bei der die Teilnehmer einen Geldbetrag ihrer Wahl auf ihr Konto einzahlen, um damit an allen laufenden und kommenden Börsenplätzen handeln zu können. Dabei folgt der Veranstalter dem Rahmen eines Nullsummenspiels. Nullsummenspiele zeichnen sich dadurch aus, dass sämtliche Einzahlungen der Teilnehmer später auch wieder ausgezahlt werden, wobei die Gelder im Spielverlauf umverteilt werden können. Anders formuliert bedeutet das, dass keinerlei Gebühren für die Börsianer anfallen, und dass die Prognosys Bewertungs GmbH sich nicht an den Spieleinsätzen bereichert.

Prof. Dr. Walter Mohr ist Leiter der Prognosys Bewertungs GmbH.

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