Ist Mikroplastik die gefährlichere Pandemie?

 

Mikroplastik in Zahnpasta. Bild: Dantor/CC BY-SA-3.0

Noch ist nicht bekannt, welche Folgen die Anreicherung von Nanomaterialien in der Umwelt und in menschlichen Körpern hat, aber sie dringen in Zellen ein und reichern sich vor allem im Gehirn an.

Florian Schwinn hat kürzlich in dem Beitrag Maskenpflicht: Gift im Gesicht für Buchkomplizen darauf hingewiesen, dass die Masken, die uns staatlicherseits verordnet werden, um uns und andere vor Ansteckung zu schützen, selbst ein Gesundheitsproblem darstellen. Sie bestehen aus einem „Chemiecocktail mit Mikroplastik“, den wir zwangsweise einatmen. Prof. Michael Braungart, der wissenschaftliche Leiter des Hamburger Umweltinstituts, bezeichnet sie als „Sondermüll“. Mikrofaserpartikel hätten genau die richtige Größe haben, „um sich in unserer Lunge festzusetzen oder von dort aus weiter durch den Körper zu wandern“.

Aber das ist keineswegs nur ein Problem, das mit den Gesichtsmasken aufkommt, denn unsere Umwelt und auch schon unsere Körper nehmen immer mehr Nanomaterialien auf.  Nanotechnik wird ubiquitär, sie findet sich auch Hautpflegeprodukten, auf sich selbst reinigenden Fenstern oder Kleidern. Mikroplastik ist mittlerweile allgegenwärtig. Nicht nur Masken, viele Kleidungsstücke enthalten Polyester. Daraus entstehen Mikrofasern, die beim Waschen ins Wasser (ein Drittel des Mikroplastiks im Meer kommt aus synthetischer Kleidung), durch Abrieb in die Luft und in unsere Körper direkt oder indirekt etwa durch Lebensmittel gelangen und sich dort anreichern.

Die große Frage ist, welche Folgen dies hat. Das Problem ist schon, dass Mikroplastik aufgrund der Größe schwer nachgewiesen werden kann. Deswegen – und aus Nachlässigkeit – bleiben wir auch im Ungewissen, in welchen Produkten Nanomaterialien enthalten sind. Es drohen eben nicht nur unsichtbare Viren, sondern massenhaft erzeugte Materialien in ähnlicher Größe, die alles infizieren, in Zellen eindringen und sich in Organen anhäufen können.

11 Millionen Tonnen an Nanomaterial werden jährlich hergestellt

Allein in Europa sind in der Branche 300.000-400.000 Menschen beschäftigt. Aber Nanomaterial ist nicht reguliert, es ist eines der Experimente, die Wissenschaft und Unternehmen durch Passivität der Politik mit den Menschen mit ungewissem Ausgang durchführen. Zwar hat ein europäisches Team von Wissenschaftlern nun eine Methode entwickelt, um Nanopartikel im Blut und in Geweben aufzuspüren und zu verfolgen, aber es bleibt offen, ob sie für das Leben gefährlich sind und was geschieht, wenn sie in Organismen eindringen. Die Wissenschaftler konnten Nanomaterialien aus Gold in der Nahrungskette von Algen über Mikroorganismen bis hin zu Fischen verfolgen, wie sie in ihrer in Nature Communications veröffentlichten Studie  schreiben. Mit den Fischen, die wir verzehren, nehmen wir sie auch in unseren Körper auf.

„Wir haben herausgefunden“, so Fazel A. Monikh von der Universität Ostfinnland, „dass Nanomaterialien sich stark an Mikroorganismen binden, die eine Nahrungsquelle für andere Organismen sind. Das ist der Weg, wie sie in unsere Nahrungskette eintreten können. Sind Nanomaterialien einmal in einem Organismus, können sie ihre Form und Größe verändern und zu einem gefährlicheren Material werden, das leicht in Zellen eindringen und sich auf andere Organe ausbreiten kann. Als wir verschiedene Organe eines Organismus anschauten, fanden wir, dass sich Nanomaterialien besonders im Gehirn anzureichern scheinen, aber wir wissen nicht, ob sie die Gehirnschranke überwinden können.“

Das wurde in einer veränderten Pressemitteilung der Universität hinzugefügt, ohne zu erklären, wie sonst Nanomaterialien in das Gehirn gelangen sollen. Gestrichen wurde auch eine Analogie zu den langfristigen Folgen der Covid-19-Pandemie. Da scheint im Hintergrund Druck ausgeübt worden zu sein, da man die Herstellung von Nanomaterialien im Unterschied zur Verbreitung von Viren gut regulieren könnte. Erhalten blieb, dass die Menschen das Recht hätten zu wissen, „was sie nutzen und für ihre Familien kaufen“. Das sei ein globales Problem – wie eine Pandemie, könnte man hinzufügen -, das eine globale Lösung verlangt. Es müssten viele Fragen über Nanomaterialien und deren Auswirkungen auf die Umwelt und auf die Menschen noch geklärt werden. Wieder einmal wurde erst einmal etwas fahrlässig in die Welt gesetzt, ohne abschätzen zu können, welche (langfristigen) Folgen dies haben kann.

Die Menschen, geködert durch Versprechen, werden ungefragt zu Versuchskaninchen, die politischen Repräsentanten sind überfordert oder sehen nur die kurzfristigen wirtschaftlichen Vorteile, anstatt zumindest darauf zu dringen, dass Nanomaterialien bei allen Produkten genannt werden müssen, die sie enthalten, um so den Bürgern zumindest die Option zu gewährleisten, sich entscheiden zu können, ob sie diese wollen oder nicht. Im Corona-Szenario werden interessanterweise die Menschen auch nicht gefragt, ob sie bestimmte Maßnahmen übernehmen wollen, es wird ihnen verordnet. Präventiv könnte doch eigentlich auch verlangt werden, dass für jedes neue Produkt ähnlich wie für Medikamente oder Impfstoffen ein Unbedenklichkeitsnachweis geführt werden muss, bevor es eingeführt werden kann.

 

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