1914 oder 1939? Historische Analogien als schwere Waffen im Diskurskrieg

 

Im folgenden soll es um ein mediales Verfahren gehen, das uns täglich im Krieg begleitet. Die Medien sprechen von „Vergleichen“ und protestieren häufig gegen bestimmte „Vergleiche“, was aber sehr irreführend ist. Durfte Außenminister Fischer 1999 das Vorgehen von Milosevic im Kosovo nicht mit Auschwitz „vergleichen“? Warum nicht, könnte man fragen: Er hätte dann feststellen sollen, dass man beides absolut nicht gleichsetzen konnte.

Es geht also gar nicht um „Vergleich“, sondern um Gleichsetzung. Und da niemals zwei verschiedene historische Ereignisse völlig gleich sein können, kann sich eine solche Gleichsetzung allenfalls auf bestimmte Aspekte beziehen. Für eine solche bloß eingeschränkte Gleichsetzung heißt der korrekte Begriff also „Analogie“ – es geht um historische Analogien. Als im aktuellen Krieg auch Präsident Selenskij wieder die Auschwitz-Analogie formulierte und damit in Israel Empörung auslöste, erwies sich: Ganz offensichtlich handelt es sich bei historischen Analogien um so etwas wie diskursive Waffen, darunter schwere.

Weil es im Folgenden um die Funktion und Wirkungsweise historischer Analogien bezüglich des Ukrainekrieges gehen soll, beginne ich mit einer solchen Analogie, die meines Wissens bisher mindestens im deutschen Kriegsdiskurs, wenn nicht in dem des gesamten „Westens“, fehlt: Am 10. August 1904 geht das Flaggschiff der russischen Pazifikflotte „Zessarewitsch“ im Krieg gegen Japan von 1904/1905 bei dem Versuch, die Seeblockade vor der Festung Port Arthur zu durchbrechen, nach mehreren Explosionen an Bord samt Admiral Withöft unter. Die führungslose Flotte muss aufgeben, nachdem auch der Panzerkreuzer „Rurik“ vom Gegner versenkt wird. Als daraufhin die Ostseeflotte in monatelanger  Fahrt zum Entsatz geschickt wird, werden in der Schlacht bei Tsushima am 27. Mai 1905 ihre vier größten Schlachtschiffe ebenfalls von den Japanern versenkt: Der Zar hat den Krieg verloren, zuhause bricht als Wetterleuchten von 1917 die Revolution von 1905 aus: mit den ersten Generalstreiks und den ersten Sowjets (Arbeiter- und Soldatenräten).

Als am 14. April 2022 in einem Meisterstück digitaler Zielmarkierung nach einer Explosion der gesamten eigenen Raketenmunition, die von ukrainischen Raketen präzise getroffen wurde, das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte Moskwa binnen Minuten versenkt wird, wird sich die gesamte russische gebildete Bevölkerung sofort an die Präzedenzfälle von 1904/1905 erinnert haben – vor allem aber ein Hobbyhistoriker namens Wladimir Putin. Die Moskwa war sein größter Stolz – so wie die Zessarewitsch die des Zaren –, auf ihr empfing er Staatsgäste. Und als Hobbyhistoriker musste er sich umgehend an die Konsequenzen von vor über 100 Jahren erinnern: verlorener Krieg, Revolution – und schreckliche Namen wie Trotzki, Luxemburg, Lenin. Hatte er nicht in seiner Rede vom 21. Februar 2022 eine unabhängige Ukraine als „Wladimir-Iljitsch-Lenin-Ukraine“ bezeichnet? (Das haben die westlichen tapferen Schneiderlein ebenso wie die „Putinversteher“ natürlich überhört und überlesen.)

Aber nicht nur die Putinisten versuchen, diese historische Analogie totzuschweigen – paradoxerweise auch die führenden Kreise der Ukraine. Sie haben die Erinnerung an die Rebellion des Panzerkreuzers „Patjomkin“, sozusagen ein Nachzüglerereignis des Krieges im Pazifik, samt der berühmten Treppe von Odessa aus Eisensteins Film, total „vergessen“. Das passt in der Tat schlecht zu ihrem faschistischen Helden Bandera.

Ist Putin = Zar, = Hitler oder = Stalin?

Ich beginne mit diesem Beispiel einer eigentlich naheliegenden, aber durchaus im Sinne Freuds „verdrängten“, historischen Analogie, um auf die extreme Selektivität solcher Analogien aufmerksam zu machen. Ist Putin = Zar, = Hitler oder = Stalin? Warum nicht auch = Saddam Hussein = Milosevic usw.? Ich werde auf die Putin-Analogien noch zurückkommen, erwähne sie hier bereits als Extremfälle, die fünferlei zeigen:

  • erstens die häufig bestehende Beliebigkeit der Auswahl
  • zweitens die extreme Affektbeladenheit durch Identifikation und Gegen-Identifikation
  • drittens den engen Zusammenhang zwischen historischen Analogien und Feind- bzw. Freundbildern
  • viertens die extreme moralische Befrachtung, die die Analogie zu einer wahrhaft diskursiven Waffe im Kampf um ein gutes bzw. schlechtes Gewissen macht
  • fünftens schließlich insgesamt die extreme Interessenabhängigkeit und Parteilichkeit, die die Funktion der historischen Analogie vor allem als Legitimation für politische und militärische Aktionen erweist, in einem Eskalationskrieg wie momentan als Legitimation eskalierender Schritte.

Mein Beispiel der Analogie Untergang der Zessarewitsch – Untergang der Moskwa zeigt, dass solche Analogien stets kollektive historische Prozesse und Ereignisse mit handelnden Personen und „Systemen“ verbinden. Allgemeiner noch: strukturelle mit persönlichen Faktoren. Dabei handelt es sich stets um ein Konglomerat von (zu den eigenen Interessen) „passenden“ und „unpassenden“ Aspekten. Man kann annehmen, dass Putin die Analogie für sich behielt, gerade weil er sich als eine Art „Volkszar“ sieht und also zur Identifikation mit dem damaligen Zaren disponiert ist. Warum aber verschwieg auch die ukrainische Führung die Analogie?

Der wesentliche Grund dürfte darin bestehen, dass die Analogie Putin = Zar nur von der Analogie Putin = Hitler abgelenkt hätte, um die es Selensky und allen seinen nationalen und internationalen Parteigängern vor allem geht. Hitler ist dabei die persönliche Spinne im Netz eines strukturellen Konglomerats, das vor allem mit dem Ereignis „Appeasement“ abgerufen wird. Wir haben also eine Strukturanalogie Hitlers Deutschland = Putins Russland, Ukraine = Polen, Chamberlains und Daladiers „Appeasement“ = Steinmeiers, Schröders und Merkels „Illusionen“ (eventuell bereits seit Willy Brandt). Da der damalige strukturelle Prozess im Zweiten Weltkrieg und im Versuch Deutschlands gipfelte, mit den Mitteln eines totalen Krieges einschließlich Genoziden und schließlich der Shoa die Weltherrschaft zu erringen, liegt die Analogie mit einem Dritten Weltkrieg zur Eroberung der Weltherrschaft durch Russland heute nah und wird von ukrainischer Seite auch häufig ausgesprochen.

An diesem Punkt muss allerdings ein fundamentaler struktureller Gegensatz zwischen Hitlerdeutschland und Putinrussland „ausgeklammert“ und vertuscht werden: Der heutige Konflikt findet unter Bedingungen atomarer Bewaffnung der Weltmächte einschließlich Russlands statt. Damit bricht die Analogie eigentlich bereits zusammen. Wie wird sie dennoch behauptet und sogar verstärkt? Dadurch, dass der Fehler in der Struktur durch eine Vergrößerung bei der Person kompensiert werden soll: Putin = Hitler bis zum paranoiden Wahnsinn. Damit multipliziert sich aber der Fehler, denn Hitler im Besitz von Atomwaffen hätte sie ja mit hundertprozentiger Sicherheit eingesetzt, auch gegen einen ebenfalls atombewaffneten Gegner. Wie soll sich dann aber die Analogie Putin = Hitler mit der beruhigenden Versicherung vertragen, Putin werde selbst bei einem „Sieg“ der Ukraine keine Atomwaffen einsetzen?

In einer Reihe proukrainischer Äußerungen führt dieser Widerspruch zu einer besonders fatalen Ausweitung der Kompensation des Strukturfehlers durch das Argument mit dem „Charakter“ der Person: Dabei wird dieses Argument von der exemplarischen Führerperson auf sein „Volk“ oder seinen „Kulturkreis“ ausgeweitet. Es ist dann der „russische Volkscharakter“, der angeblich eine Art angeborene Brutalität und Eroberungssucht inkarniert. Es zeigt sich hier, dass historische Analogien, die nach dem Modell Putin = Hitler in erster Linie auf einer unterstellten Analogie von Personen beruhen, und noch mehr ihre Ausweitung auf „Volkscharaktere“, mindestens als äußerst zweifelhaft einzuschätzen sind. Zu einer ernsthaften Analyse von Eskalationsrisiken können Spekulationen über psychische Dispositionen und Charaktertypen vermutlich wenig Belastbares beitragen. Bei der Ausweitung auf „Volkscharaktere“ warten Radikalnationalismus und Kulturrassismus hinter der nächsten Ecke. Auf keinen Fall sollten solche Spekulationen als ausreichende Kompensation für Fehler in der strukturellen Analogie akzeptiert werden.

Tatsächlich stützen sich die meisten momentan vorgeschlagenen historischen Analogien vorwiegend auf Analogien von strukturellen Prozessen und Ereignissen: die Analogie mit dem Kosovokrieg der NATO 1999, diejenige mit Breschnews Überfall auf die CSSR 1968, die mit dem spanischen Bürgerkrieg, die mit den Kriegen von USA und NATO im „islamischen Krisenhalbmond“ (Irak, Afghanistan, Syrien, Libyen), die mit dem momentanen Jemenkrieg, die mit Putins Krieg in Tschetschenien – und die mit dem Ersten Weltkrieg, auf die noch ausführlich eingegangen werden muss. Man könnte sich angesichts dieser Vielfalt auch der eher strukturellen Analogien und dem auftauchenden Verdacht ihrer Beliebigkeit ernsthaft die Frage stellen, ob historische Analogien nicht aus guten politischen und vor allem friedensverpflichteten Gründen rundum abgelehnt werden sollten. Das hieße jedoch meines Erachtens das Kind mit dem Bade ausschütten – und das aus einem taktischen und einem prinzipiellen Grund.

Kritisch geprüfte historische Analogien können zur Orientierung im „Augenblick der Gefahr“ einen manchmal vielleicht sogar rettenden Beitrag leisten

Erstens gehören historische Analogien zum unverzichtbaren Arsenal des politischen und besonders militärischen Kampfes, so dass eine solche Verzichtsforderung wirkungslos bliebe. Da die empirische Welt auf antagonistischen Strukturen beruht, sind Freund- und Feindbilder samt Prozessen von Identifikation und Gegen-Identifikation funktional unumgehbar. Mindestens erfordert das allerdings die Kritik schlecht begründeter, bloß demagogischer und eskalationsfördernder Analogien. Aber zweitens können kritisch geprüfte historische Analogien zur Orientierung im „Augenblick der Gefahr“ einen manchmal vielleicht sogar rettenden Beitrag leisten, wie Walter Benjamin vor seinem Tod 1940 auf der Flucht vor Hitler formulierte: „Vergangenes artikulieren heißt nicht, es erkennen ‚wie es denn eigentlich gewesen ist‘. Es heißt, sich einer Erinnerung bemächtigen, wie sie im Augenblick einer Gefahr aufblitzt.“

Auch wenn sich als eine Art Aha-Erlebnis eine solche Analogie „unversehens einstellt“ (Benjamin), muss stets betont werden, dass es niemals eine rundum zutreffende historische Analogie geben kann. Es sollten in jedem Fall die gradweise analogen und die überhaupt nicht analogen Aspekte ausformuliert werden. Zweitens erweist sich dann, dass plurale „Bündel“ mehrerer Analogien keinen Nachteil, sondern umgekehrt einen Vorteil darstellen: Da die aktuelle Situation stets neu und damit insgesamt unvergleichbar ist, ist es durchaus plausibel, dass sie unter dem einen Aspekt etwa mit Breschnews Überfall auf die CSSR 1968 analog ist (angebliche Rettung vor „Faschisten“, Einsetzung eines Marionettenregimes, wie Putin es offensichtlich ursprünglich geplant hatte) – unter einem anderen mit dem Jemenkrieg (wahllose Luftschläge und Aushungerung von Frauen und Kindern) – unter wieder einem anderen mit exterministischen Städtebelagerungen im Zweiten Weltkrieg (damals Leningrad und Stalingrad, heute Charkow und Mariupol) – usw. Eine solche „Bündelung“ verschiedener Analogien aufgrund verschiedener Aspekte kann dann das Nicht-Analoge, die eigentliche historische Emergenz, sozusagen „einkreisend“ verdeutlichen: im aktuellen Falle eben die Struktur eines Eskalationskrieges unter Bedingungen völlig neuer elektronischer und atomarer Bewaffnung.

Zur Präzisierung der Analogie auf der strukturellen Seite gehört selbstverständlich zunächst auch die strukturelle Bestimmung der Kriegsgegner: Ist der strukturelle Kriegsgegner Russlands eigentlich die Ukraine oder eher die USA? Das kann eigentlich spätestens seit dem Treffen von Ramstein am 26. April 2022 kaum mehr zweifelhaft sein: Die USA outen sich als letztinstanzliches Subjekt des Eskalationsprozesses in und um die Ukraine. Sie bestimmen ein geostrategisches Kriegsziel („Sieg“ der Ukraine, Schwächung der russischen Armee bis zur Aggressionsunfähigkeit) und sie organisieren und liefern dafür die Logistik, das Waffenarsenal und die Ausbildung, wodurch die ukrainische Armee zu einer Art „Proxy-Armee“ wird.

In dem Grade, in dem diese Strukturanalyse zutrifft, ergibt sich daraus dann aber in der Tat eine historische Analogie nicht zum Zweiten, sondern eher zum Ersten Weltkrieg. Es kämpfen zwei imperiale Blöcke um eine fundamentale Änderung des vorgängigen geostrategischen Gleichgewichts. Die Eskalationslogik ist dabei zunächst analog: Wechsel zwischen Bewegungs- und Stellungskrieg, Materialschlachten, Kanonenfutter gegen Kanonenfutter: fürchterliche Opfer an Soldaten und Zivilisten. Diese weitgehende Strukturanalogie profiliert aber dann den fundamentalen Unterschied umso deutlicher heraus: Heute bewegt sich diese „traditionelle“ Eskalationslogik nur auf den unteren Stufen einer Leiter, die darüber in neue elektronische Raketenwaffen sowie ABC-Waffen führt.

An diesem Unterschied findet auch die Analogie mit 1914 ihre Grenze. Ernst zu nehmen sind heute also nur solche historischen Analogien, die den strukturellen Prozess eines Eskalationskrieges mit Gegen-Eskalation zwischen atomar bewaffneten Großmachtblöcken genügend berücksichtigen. Analogien, die eine nach oben offene Eskalation legitimieren sollen, ohne die atomaren Eskalationsstufen zu berücksichtigen, sollten grundlegend kritisiert werden.

Die Analogie mit 1914 statt mit 1939 bewährt sich allerdings bisher vor allem auch auf der kulturell-medialen Ebene. Jeder, der sich mit der nationalistischen und rassistischen Besoffenheit in weiten, vor allem medialen und kulturellen Kreisen auf beiden Seiten des „Kriegsausbruchs“ von 1914 beschäftigt hat, erkennt viele der damaligen Mentalitäten und vor allem den radikalen binären Reduktionismus schmerzlich wieder: zwischen „prowestlicher“ „Wehrhaftigkeit“ und „Putinversteherei“ sollen keine differenzierenden Argumentationen (wie im vorliegenden Essay) mehr massenöffentlich artikuliert werden können. Dann fallen alle Differenzen, und Alice Schwarzer gerät in die brandgefährliche Nähe des „Appeasement“, wenn nicht der „Putinversteherei“.

Kann man aus der Geschichte lernen? Gerade die strukturell mangelhaften historischen Analogien behaupten, sie zögen „Lehren aus der Geschichte“: siehe „Appeasement“. Will Putin tatsächlich die Rückeroberung des gesamten Herrschaftsbereichs der Sowjetunion, wenn nicht sogar die Weltherrschaft, hat er aber überhaupt diese „Optionen“? Wie 1914 gibt es inzwischen auch professionelle Historiker, die „Kulturkreis“-Argumente à la Huntington dafür liefern. Aber hier zeigt sich ein weiterer Nutzen der Analyse historischer Analogien: Diese erweisen sich dann als Spinnen im Netz weiter ausholender Diskurse (die Medien sprechen inzwischen auch von „Narrativen“ und „Rhetorik“) bis hin in die Academia. Der kritische Blick auf historische Analogien, der ihre legitimierend-symbolische Funktion aufdeckt, warnt gerade auch vor solchen „Vertiefungen“. Haben wir wirklich gar nichts aus 1914 gelernt?

Jürgen Link ist ein deutscher Literaturwissenschaftler und emeritierter Professor für Literaturwissenschaft und Diskursforschung an den Universitäten Bochum und Dortmund.

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5 Kommentare

  1. „Damit bricht die Analogie eigentlich bereits zusammen“

    Die Russen sind auch kein Volk ohne Raum, sondern eher das Gegenteil. Sie besitzen keine Ideologie des Bessermenschentums, so wie die Exeptionalisten in den USA. Sie sind schlichte Kapitalisten – Rohstoffkapitalisten. Ausserdem sind sie nicht, wie die Deutschen, das führende Wissenschaftsland und auch keine sonderlich große ökonomische Macht. Sie wollen auch keine unipolare Welt und die Welt am eigenen Wesen genesen lassen.
    Und am wichtigsten, sie handeln nicht nach eigenem Maßstab, sondern werden von der einzigen verbliebenen Weltmacht bedroht.

  2. „…die von ukrainischen Raketen präzise getroffen wurde, das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte Moskwa binnen Minuten versenkt wird, …“

    Ein Beispiel dafür, wie sich die westliche Medialhegemonie durchsetzt. Die Version, die Moskwa sei aufgrund ukrainischer Raketentreffer untergegangen ist alles andere als gesichert. Einiges spricht dagegen. Vielleicht gibt es dazu irgendwann einmal mehr Fakten, zurzeit lässt sich das nicht entscheiden. Aber Link behandelt die westliche Version als Tatsache, mit ihm viele andere Kommentatoren. Link aber geht noch weiter und spinnt daraus eine, wie er es nennt ‚Analogie‘ mit dem japanisch-russischen Krieg.
    Das nun ist endgültig Schwachsinn. Warum nicht gleiche eine mit dem Untergang der spanischen Armada oder der persischen Flotte im Kampf gegen die Griechen?

    Vom Rest ganz zu schweigen. Der Versuch, vergangene Kriege irgendwie zu Omen des aktuellen hochzustilisieren ist ein recht geist- und fruchtloser Teil diverser Propagandabemühungen. Der aktuelle Krieg ist mit keinem anderen zu vergleichen und gehorcht eignen Gesetzen. Auch seine Akteure sind nicht die Reinkarnation vergangener, sondern eben die, die sie sind.

    Es gibt einige Tatsachen – fast hätte ich Totsachen geschrieben. Etwa der Umstand, dass eine Atommacht mit Tausenden atomarer Sprengköpfe nicht im eigentlichen Sinn besiegt werden kann. Auch die usa wurden in Vietnam oder Afghanistan nicht im vollen Wortsinn besiegt. Daraus folgt ohne weitere Überlegung, dass man es nicht auf einen Versuch ankommen lassen sollte. Die westliche Reaktion auf den russischen Angriff – den man selbst provoziert hat, siehe dazu Baud (www.youtube.com/watch?v=a2pGJ2Cu10k ) – tendiert aber in diese Richtung. Die Gefahr einer für uns alle katastrophalen Eskalation wird sehenden Auges in Kauf genommen. Das kann man nur als eine Form von erweiterter Suizidalität interpretieren.

  3. Das verlinkte Video mit Jacques Baud ist auf Youtube bereits wieder gelöscht.
    Eine Zensur findet nicht statt. (Solange man nicht die offizielle Propaganda in Frage stellt…)

  4. Stimmt, Josef, genauso hat die East StratCom RT DE Propaganda und Desinformation unterstellt und mit dem Verbot die „mündigen“ Rezipienten zu Vollidioten erklärt.

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