Symbolischer Kampf um Asow in Asovstal

Aus einem Asow-Video nach der angeblichen Bombardierung des Lazaretts in den Tunnels.

UN-Generalsekretär Guterres erreicht auch keine Lösung für Mariupol, Kommandeure von Asow und Marinebrigade geben unterschiedliche Notrufe aus, wollen aber offenbar die Zivilisten und Verwundeten nicht ziehen lassen.

 

UN-Generalsekretär Antonio Guterres ist nach Moskau in die Ukraine gereist, um zu versuchen, den Ukrainern zu helfen, das Leid zu mindern und einen „Weg des Friedens“ zu finden. Der ist bislang nicht abzusehen, weil Russland und die Ukraine mitsamt Unterstützerstaaten noch auf eine militärische Lösung setzen bzw. bessere territoriale Verhandlungsvoraussetzungen erreichen wollen. Unter Druck steht Guterres, zumindest in Mariupol bei der Evakuierung der Zivilisten, die sich in dem Tunnelnetz des Stahlwerks Asovstal befinden, eine Lösung zu finden.

Auch das wird schwierig werden, denn die Soldaten und Asow-Kämpfer wollen sich nicht ergeben, auch wenn ihnen das Leben, eine faire Behandlung und medizinische Versorgung von Russland garantiert wurde. Sie wollen aber auch die Zivilisten und Verwundeten nicht ziehen lassen, wenn sie nicht auch selbst freikommen. Unklar ist, ob die Zivilisten, vermutlich meist Familienangehörige, freiwillig bleiben oder dazu gezwungen werden.

Gestern boten sie noch eine Schau ihrer möglichen Erfolge an, wie dies in diesem Krieg Usus wurde – durch eine Aufzählung der zerstörten Waffensysteme des Gegners, ohne die eigenen Verluste anzugeben. Und zeigten in einem Video ihre Erfolge beim Vernichten des Gegners. Angeblich machen sie auch noch Ausfälle.

Am Donnerstag, als Guterres in Kiew war, veröffentlichte Asow wieder einmal eine Ansprache des Vizekommandeurs Sviatoslav Palamar, der wieder einmal erklärte, dass Mariupol die Ukraine sei, und von Kiew forderte, endlich die Blockade durch durchbrechen und sie zu befreien. Man werde gnadenlos bombardiert, sie seien ganz alleine den massiven Angriffen ausgesetzt. Man halte stand, aber es sei hart. Es sei ein Lazarett getroffen worden, in dem die Helden sterben, aber man erhalte keine Hilfe. Das solle nicht als Kritik verstanden werden. Überhaupt glaube man weiter an den Sieg.

Asow-Kommandeur, aber nur der Stellvertretende …

Auch er demonstrierte die Leistung, die Asow durch den Widerstand erzielt hat, und rechnete die Verluste für Russland in Dollar vor, die unvorstellbar hoch seien, nämlich über eine Milliarde Dollar. Man könne die Russen nicht verstehen: „Wir zerstören nicht, wir erschaffen“, was dann letztlich darin mündet: „Wir rufen die Armee zum Kämpfen auf. Kämpft gnadenlos. Kein Erbarmen für die Besetzer. Wir rufen die Politiker auf, ihr Bestes zu tun. Wir rufen die Bürger auf, die Bastarde zu erschießen, zu verbrennen, zu zerstückeln und zu jagen.“ Die Welt will er daran erinnern, dass es nicht um die Eroberung von Territorien gehe, sondern um Völkermord, wobei nach OHCHR bislang 2829 Zivilisten getötet wurden, darunter auch einige in den Volksrepubliken. Auch wenn die wirkliche Zahl höher liegen wird, ist von einem Völkermord oder von „Abschlachten“, wie deutsche Politiker gerne sagen, nicht zu sprechen.

Vor allem wurde versucht, mit der angeblichen Bombardierung des Lazaretts in dem Bunkersystem auf ihre Not und die Unmenschlichkeit der Angreifer hinzuweisen. Die Lage der Verwundeten muss schrecklich sein, auch wenn einiges an Inszenierung geboten wird, aber Asow hat auch keinen Versuch unternommen, die Zivilisten und Verwundeten gehen zu lassen. Mit diesen erhofft man sich einen gewissen Schutz, was verständlich ist, instrumentalisiert sie aber zum Eigenschutz, schließlich wird in den Tunnelsystemen von Asovstal nur das eigene Überleben verteidigt.

Das soll das Hauptquartier von Asow in Asovstal sein.

Serhiy Volyna, Kommandeur der Marinebrigade, ist weniger heroisch. Er sagte CNN, die Lage sei „jenseits einer humanitären Katastrophe“. Es seien einige hundert Zivilisten in den Tunnels, darunter 60 Kinder. Auch er sagte, es sei ein Lazarett getroffen worden, man habe jetzt keine Möglichkeiten mehr, die Verwundeten zu behandeln, es gebe auch kaum mehr Medikamente. Auch Lebensmittel und Trinkwasser gingen aus: „Wir können Ihnen nicht mit Sicherheit sagen, wie lange wir durchhalten können. Das hängt von den Bewegungen des Feindes und auch vom Glück ab. Wir haben große Hoffnungen, dass wir evakuiert werden, dass es dem Präsidenten gelingt, uns entweder zu evakuieren oder herauszuholen, und wir müssen einfach hoffen und sehen, ob das passiert.“ Offenbar haben die Russen bereits Einheiten aus Mariupol abgezogen und scheinen sich sicher zu sein, do die Einkesselung aufrechterhalten zu können.

Guterres bei Selenskij in KIew. Bild: predident.gov.ua

Während des Besuchs von Guterres bombardierte Russland am Donnerstagabend angeblich mit zwei Präzisions-Langstreckenraketen – eine weitere wurde abgeschossen – die im Stadtviertel Lukyanovka von Kiew gelegene Rüstungsfirma Artem, in der Raketen, gepanzerte Fahrzeuge und andere Waffen hergestellt werden. Das hat man unterlassen, als Regierungschefs in Kiew zu Besuch bei Selenkij waren und könnte auch als Zeichen der Geringschätzung verstanden werden, wie dies Selenskij darzustellen versuchte, allerdings hielt sich auch der bulgarische Premierminister Kirill Petkov in der Stadt auf. Allerdings wurde dabei im nahe gelegenen Stadtteil Shevchenkivskyi ein Wohngebäude beschädigt, weil die Rakete nicht so präzise ist, was man nach amerikanischem Vorbild als Kollaterschaden herabreden könnte. Eine Journalistin von Radio Svoboda wurde getötet, es gab mehrere Verletzte.

Der ukrainische Präsident Selenskij hatte den „Helden von Mariupol“ schon einmal angeboten, aus Asovstal abzuziehen und die Waffen niederzulegen, was das Asow-Regiment aber ablehnte. Das fordert vielmehr von Kiew eine „Beblockierung“, also einen militärischen Angriff, um alle Soldaten und wer sonst noch bei ihnen ist, man vermutet ausländische Militärberater, herauszuholen. Bislang macht Kiew keine diesbezüglichen Anstrengungen, auch die Asow-Truppen in der Ukraine und andere Freiwilligenverbände wie der Rechte Sektor feiern zwar den Widerstand, halten sich aber ansonsten zurück.

Die Eingeschlossenen haben sich auch an das Ausland gewandt und den Vorschlag gemacht, dass sie ein drittes Land aufnehmen soll. Von Asow wird zwar weiter ihr Widerstand beschworen, gleichzeitig aber mehr und mehr auf Mitleid gesetzt, wenn zunehmend Videos von Frauen und Kindern sowie von Verletzten veröffentlicht werden.

Russland bietet weiterhin die Evakuierung der Zivilisten an. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte: „Der Präsident hat es ganz klar gesagt: Zivilisten können gehen, wohin sie wollen. Die Militanten müssen ihre Waffen niederlegen und ebenfalls gehen. Ihr Leben wird geschützt werden. Alle Verletzten und Kranken werden medizinisch versorgt. Was gibt es in diesem Fall zu verhandeln?“ Das hatte Putin bereits am Dienstag gegenüber Guterres erklärt. Von Russland aus gebe es humanitäre Korridore, Zivilisten könnten gehen, wohin sie wollen – die Ukraine wirft Russland vor, die Menschen nach Russland zu verschleppen bzw. zu deportieren -, wenn sie aber als menschliche Schutzschilde von den nationalistischen Bataillonen festgehalten würden, sei das ein Kriegsverbrechen.

Guterres zu Mariupol: „Mariupol ist eine Krise in der Krise. Tausende von Zivilisten benötigen lebensrettende Hilfe. Viele sind älter, brauchen medizinische Versorgung oder sind in ihrer Mobilität eingeschränkt. Sie brauchen einen Fluchtweg aus der Apokalypse.“ Er habe mit Putin „im Prinzip“ vereinbart, dass das Rote Kreuz und die Vereinten Nationen die geplante Evakuierung unterstützen sollen. Hier ist die Rede nicht von den verschanzten Soldaten, sondern nur von Zivilisten. Ob die  noch in der allen Informationen nach eingenommenen Stadt lebenden Zivilisten alle gehen wollen, ist nicht klar und eher unwahrscheinlich. Demonstrativ meldeten russische Medien, dass in der Stadt wieder Normalität entstehe, ebenso demonstrativ wurde die erste Schule wieder eröffnet. Selenskij hingegen versucht Mariupol als „russisches Konzentrationslager inmitten von Ruinen“ darzustellen.

Asow schützt angeblich in Asovstal Kinder. Anzunehmen ist, dass es Kinder und Frauen von Asow-Kämpfern sind. Gleichwohl könnten sie als Schutz und Appell benutzt werden.

Die für heute erwartete Evakuierung der Zivilisten kam jedenfalls nicht zustande. Die Situation ist verfahren. Man kann davon ausgehen, dass Russland zulassen würde, die Frauen und Kinder  aus Asovstal zu evakuieren und ziehen zu lassen. Die verwundeten Soldaten würde man behandeln, aber in Kriegsgefangenschaft nehmen. Die übrigen Soldaten will man keinesfalls abziehen lassen, zumal die Asow-Kämpfer, vor allem die Ausländer, nicht als Kombattanten unter dem Schutz der Genfer Abkommen gelten. Eine Evakuation mit den Zivilisten und Verwundeten ist allerdings die Forderung der eingeschlossenen Soldaten, Asow-Milizen und wer sonst noch dort ist, sowie der ukrainischen Regierung. Erstere wollen keine Niederlage einräumen und haben wahrscheinlich irgendetwas zu verbergen, Kiew will nicht als Verräter dastehen. Russland behauptet, die humanitären Korridore kämen wegen des Beschusses der nationalistischen Kräfte in Mariupol nicht zustande, was aber hieße, dass die Behauptung, Mariupol sei bis auf Asovstal eingenommen, nicht zutrifft.

Auffällig ist auch, dass die westlichen Staaten, die die Ukrainer unterstützen, nicht primär auf eine Evakuierung der Zivilisten und der Verwundeten dringen. Gerade stellte sich heraus, dass Asow-Kämpfer nicht nur in den USA militärisch ausgebildet wurden, sondern auch in Kanada. In der Ukraine sowieso. Daher wird vermutet, dass amerikanische, kanadische oder europäische Ausbilder oder Berater auch in Asovstal sein könnten, was nicht an die Öffentlichkeit kommen soll, auch wenn es nur eine Frage der Zeit ist, wenn Kiew keine  militärische Offensive zur Befreiung unternimmt, dass dies bekannt wird. Auch viele ausländische Kämpfer bei Asow könnten die Unterstützerländer in Schwierigkeiten bringen.

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16 Kommentare

  1. „Russland behauptet, die humanitären Korridore kämen wegen des Beschusses der nationalistischen Kräfte in Mariupol nicht zustande, was aber hieße, dass die Behauptung, Mariupol sei bis auf Asovstal eingenommen, nicht zutrifft.“

    Wieso nicht zutrifft? Lawrow redet nur über Ultras im Asowstal
    „There is no need in anyone’s assistance in opening humanitarian corridors. There is only one problem: humanitarian corridors, which are opened daily, are ignored by Ukrainian ultra-nationalists who are holed up in the steel works in Mariupol,“

  2. In einem Punkt mag Selenski recht haben. Putin hält wohl von Guteres wirklich absolut nichts. Weiter kein Wunder, da der UNO-Vorsitzende sich offensichtlich nahtlos in die westliche und ukrainische Propaganda einspannen lässt und keinen einzigen vernünftigen Satz äussert. Der Mann ist eine Marionette, eine Nullnummer, ein Totalausfall, eine Peinlichkeit für die Organisation, die er nominell anführt.

    Das Mindeste wäre gewesen, er hätte das Asow-Pack aufgefordert Manns genug zu sein und alle Zivilisten gehen zu lassen. Aber die erbärmlichen Geiselnehmer kritisiert er mit keinem Sterbenswort. Damit macht er sich ihnen gemein. Das ist empörend und traurig.

    1. „Der Mann ist eine Marionette“.

      Und jeder UN-Chef, der das nicht ist, macht es nicht lange auf seinem Posten.
      “ Mr Boutros-Ghali must go“ (obwohl die Mehrheit der Mitgliedsländer eine 2. Amtszeit unterstützten) hieß es unter Clinton. Und da mußte er wohl noch froh sein, wenn es ihm nicht ging wie seinerzeit Dag Hammarskjöld. Wer „weg muß“ und wer bleiben darf entscheiden nach wie vor die USA.

      1. Und ergänzend, als Geore W. Bush den UN-Generalsekretär Kofi Annan von seinen Mann fürs Grobe John Bolton bearbeiten liess, fragte er Annan bei der ersten Begegnung höhnisch, ob er schon genervt sei.

        Das ist die politische Einstellung unserer Führungsmacht.

    2. Der kleine dicke Portugiese von Transatlantiker Gnaden als Selenskij-Anschleimer im günen Pulli… widerlich. Er konnte ja auch in Russland nicht erklären, wo der Unterschied zu Syrien, Afghanistan, Kosovo usw. ist… außer, dass die Amis beteiligt waren und sind.

  3. Gestern hat eine 3-köpfige Familie den Weg aus dem Werk nach draußen gefunden. Sie berichteten, daß sich etwa 70 Zivilisten noch dort befänden. Die Azov-Kämpfer hätten nicht über die humanitären Korridore informiert und vor einer Flucht gewarnt, weil die Russen sie beschießen würden.

    Inzwischen wird in den sozialen Medien heftig über das Paar diskutiert; es sollen Bilder aufgetaucht sein, die den Mann mit Nazisymbolen zeigen. Die Frau sieht einer von der britischen SUN Interviewten ähnlich, die als „ukrainische Scharfschützin“ bezeichnet wird.

    Man wird abwarten müssen, was letztlich davon zutrifft. Tatsache ist jedenfalls, daß 3 Menschen das Werk verlassen haben.

    1. Inzwischen scheint die Identität des Ehepaars geklärt zu sein. Zwar gibt es eine Ähnlichkeit zwischen der Frau und der Scharfschützin und der Mann hat auch eingeräumt, vor 10 Jahren mit Nazisymbolen posiert zu haben (was er heute bedauert), aber beide waren Angestellte bei Azovstal, er seit 20 Jahren als Vorarbeiter und sie seit 15 Jahren als Dolmetscherin.

      xhttps://iz.ru/1328547/2022-04-30/pokinuvshuiu-azovstal-zhenshchinu-zapodozrili-v-skhodstve-so-snaipershei

  4. Es gibt ein Leben, auch nach der Kriegsgefangenschaft. rt.com erinnert anlässlich des Todestages von Adolf Hitler an dessen engen Mitarbeiter, Generalleutnant der Waffen-SS Hans Baur. Er war es, der im Auftrag von Hitler nach dessen Suizid die Leiche verbrannte. Er kam in russische Kriegsgefangenschaft und wurde nach 10 Jahren vorzeitig entlassen. 2 weitere Jahre war er in Frankreich in Haft, dann kam er frei und lebte noch bis 1993 in Deutschland.

    Aber es geht natürlich auch anders: „Ich kapituliere nicht! Niemals!“ https://www.youtube.com/watch?v=Pq4gQPReH2E

  5. In dem Zusammenhang. Was alles in der Ukraine passiert, kann auch zur Verschleierung beitragen.
    Meldungen über die Wirtschaft in der EU, GB und der USA erregen kaum Aufmerksamkeit. Die USA haben nach eigenen Meldungen einen wirtschaftlichen Rückgang von 1,5 %. In GB warten die Konkursgerichte auf die Verschleppter, was übrigens in Deutschland auch noch nicht geklärt ist. Die Inflation ist auch keine feste Größe, 7.5 % ist die Zahl aus dem März. Die Schulden der Krankenkassen werden nicht bezweifelt, sondern nur auf gerechte Verteilung gepocht.(das bei einer Deckelung der Kosten für die Firmen)
    Da macht es sich gut über Krankenhäuser und Kinder zu sprechen, die von den Russen umgebracht bzw. bombardiert werden. Da ist es doch gleich notwendig Milliarden in die Ukraine zu schicken um den Menschen zu helfen, wer schaut da auf die Schulden. In GB scheint es auch schon vergessen zu sein, wie mit den Polen nach dem Brexit umgegangen wurde. Jetzt sind Ukrainer da.
    Da wird es spannend werden, wie das Gas bezahlt wird.

  6. Falls die Evakuierung der Zivilisten gelingt, sich Asow aber nicht ergibt, wird es wahrscheinlich, dass Russland den „Vater aller Bomben“ einsetzt. Das ist eine konventionelle thermobare Bombe. Sie besitzt 44 t TNT Sprengkraft und wiegt 7 Tonnen. Ihr Explosionsradius beträgt 300 m. (Zum Vergleich, die Davy Crockett Atombombe der USA hat eine Sprengkraft von 20 t TNT und wiegt nur 23 kg.) Thermobare Bomben erzeugen eine enorme und besonders langanhaltende Hitze- und Druckwelle, weshalb sie mit taktischen Atombomben verglichen werden. „Der Brennstoff kann in Höhlensysteme, Bunker o. ä. eindringen, was diese Waffen auch gegen befestigte Ziele wirkungsvoll macht“ (Wikipedia) Der Einsatz dieser Bombe ließe sich allerdings propagandistisch ausschlachten, indem man behauptet, eine derartige Zerstörung könne nur durch eine Atombombe verursacht worden sein und die verursachte Pilzwolke zu einem „Atompilz“ deklarierte, und indem man Bilder von Geigerzählern veröffentlicht, die eine erhöhte Radioaktivität anzeigen. Oder man behauptet, dass der Einsatz dieser Bombe genauso unmenschlich wie der einer Atombombe sei, da die Asow Söldner bei lebendigem Leib gebraten würden. Auf diese Weise könnte der Einsatz von Atombomben „gerechtfertigt“ werden. Wo ein Wille, da ein Weg. Das würde die ständigen Warnungen Russlands vor einem Atomkrieg erklären.

  7. Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres ist doch ein Leisetreter u. Nobody
    Warum hat er sich denn nicht dem Badera Terror im Donbass mal entgegengestellt, und der OSZE erklärt wo der „Sand am Strand“ liegt.

    Aber da hatte er wohl Muffensausen, denn sonst wäre ihm wohl das widerfahren, was einst Dag Hammarskjöld ereilte.

  8. Interessanter Artikel im neuen „Spiegel“, der einen anderen Blick auf die Vorgänge wirft. Entweder Krass & Konkret oder „Spiegel-Leser wissen mehr“, nur einer hat recht:

    „Im Stahlwerk der Küstenstadt am Asowschen Meer sitzen Hunderte, womöglich Tausende Menschen fest, attackiert von russischen Truppen, fast Tag und Nacht: vom Meer her, vom Boden aus und wohl auch mit bunkerbrechenden Bomben aus der Luft.
    (…) Ukrainische Soldaten halten die Stellung, gemeinsam mit Kämpfern des Asow-Regiments, einer Einheit, der auch ukrainische Nationalisten angehören. Viele Militärs sollen verwundet sein, etliche schwer. Unter ihren Schutz haben sich Familien in unbekannter Zahl begeben, Zivilisten, Kinder, Alte. Sie flüchteten in die Anlage, als man sich in der Stadt noch bewegen, als man das Stahlwerk noch betreten und verlassen konnte. (…) Alle Appelle an die russische Führung, die Belagerung zu beenden, und es gab derer viele, haben nichts gefruchtet. Humanitäre Korridore für die Evakuierung der Zivilisten werden alle paar Tage neu verabredet und von russischer Seite dann doch wieder aufgekündigt oder sogar für Attacken ausgenutzt. Der dritte Weltkrieg ist für die Eingeschlossenen von Asow-Stahl keine abstrakte Bedrohung; er hat für sie längst begonnen. (…)Unbeteiligte, verwundete, geschundene Opfer werden an der Flucht gehindert und von einer angreifenden Armee vorsätzlich grausam behandelt. Sie werden, obwohl gefangen, ausgehungert und praktisch wehrlos, weiter mit Bomben und Granaten bestrichen, ohne Gnade.“

  9. Allmählich wird klar, dass das Ziel der USA, Europa von billigen Energieträgern (Gas, Öl, Kohle) aus Russland zu trennen, ungefähr dem entspricht, was man früher mal mit dem Begriff „Morgenthau-Plan“ bezeichnet hat: die weitgehende De-Industrialisierung Deutschlands und mittlerweile eben auch Europas. Bin mal gespannt, wovon die dann zusätzlichen 8-10 Millionen Arbeitslosen in Deutschland die höheren Ausgaben für den Lebensunterhalt bezahlen.

    1. „Allmählich wird klar, dass das Ziel der USA, Europa von billigen Energieträgern (Gas, Öl, Kohle) aus Russland zu trennen, ungefähr dem entspricht, was man früher mal mit dem Begriff „Morgenthau-Plan“ bezeichnet hat: die weitgehende De-Industrialisierung Deutschlands und mittlerweile eben auch Europas.“
      Ich bin eben über einen Artikel aus dem Jahr 2014 gestolpert. Genau das steht da und noch über die Atomwaffen geschrieben.

      https://www.stern.de/politik/ausland/rolle-der-usa-in-der-ukraine-krise-die-egoistischen-staaten-von-amerika-3677574.html

  10. Inzwischen sind Verteter der UNO und des Roten Kreuzes eingetroffen, um über die Evakuierung der Menschen aus Asovstal zu verhandeln.

    Zwei Dutzend Busse mit je 30 Sitzplätzen stehen bereit, um Zivilisten aus dem Gebiet des Azovstal-Werks zu transportieren. Der Konvoi ist für 600 Personen ausgelegt.

    Jetzt hängt alles von den Azov-Kämpfern ab: Wenn sie die Leute gehen lassen, werden die Zivilisten noch heute in Sicherheit sein. In der Vergangenheit haben die Militanten wiederholt Aufforderungen ignoriert, die Zivilisten das Gelände der Anlage verlassen zu lassen.

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