Studie: Corona-Impfungen sollen auch das allgemeine Mortalitätsrisiko reduzieren

Bild: x3/Pixabay.com

Angesichts der Impfmüdigkeit in den USA kommt die Studie für die Impfbefürworter zur rechten Zeit, nach der vor allem die mRNA-Impfstoffe auch die nicht mit Covid-19 verbundene Mortalität senken.

Eine von der US-Gesundheitsbehörde CDC veröffentlichte und in Auftrag gegebene Studie amerikanischer Wissenschaftler vom Kaiser Permanente Southern California kommt zu dem Schluss, dass die in den USA verabreichten Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna und Johnson & Johnson nicht nur vor Covid-19 schützen, sondern auch vor anderen tödlichen Erkrankungen.  Das ist auch deswegen erstaunlich, weil es sich um verschiedene Impfstoffe handelt. Pfizer/Biontech und Moderne sind mRNA-Impfstoffe, die in Zellen Bauanleitungen für das Spike-Protein in Form von mRNA einbringen, Johnson & Johnson ist ein herkömmlicher Impfstoff, bei dem ein Adenovirus als Vektor ein Spike-Protein einschleust.

Dass die Studie gerade jetzt erscheint, kann Zufall sein, aber der Verdacht kann schon entstehen, dass mit den Ergebnissen der stagnierenden Impfbereitschaft der Amerikaner etwas auf die Beine geholfen werden soll. Bei den Impfverweigerern herrscht oft die Vorstellung vor, dass es unbekannte Langzeitwirkungen oder sonstige Gefahren für die Gesundheit geben könne, auch wenn bereits fast 3 Milliarden Menschen eine vollständige Impfung erhalten haben und es nur äußerst selten schwere oder tödliche Fälle gab. Einige der Wissenschaftler haben auch etwa für Pfizer, Sanofi Pasteur, Merck und/oder GlaxoSmithKline gearbeitet.

Die Autoren selbst weisen auf die Impfmüdigkeit ein, um darauf eine Studie zu zitieren, nach der Pflegeheimbewohner, die mit mRNA-Vakzinen geimpft wurden, eine geringere allgemeine Mortalität hatten als ungeimpfte. Die Wissenschaftler wollten wissen, ob dies auch auf die allgemeine Bevölkerung zutrifft – und dasauch dann, wenn man mit Covid-19 verbundene Todesfälle ausschließt. Dazu werteten sie Daten einer von Dezember 2020 bis Juli 2021 durchgeführten Kohortenstudie mit 11 Millionen Teilnehmern mit einem Alter von mehr als 12 Jahren aus. Davon waren 6,4 Millionen geimpft und 4,6 Millionen ungeimpft. Als nicht mit Covid-19 zusammenhängende Todesfälle wurden solche definiert, die erst nach 30 Tagen einer Covid-10-Infektion oder eines positiven Tests eintraten.

Das Ergebnis: Das relative Risiko (RR) für eine nicht mit Covid-19 zusammenhängende Mortalität betrug bei dem einmaligen Impfstoff von Johnson & Johnson gegenüber Ungeimpften 0,54, Geschlecht und Alter wurden berücksichtigt. Bei Pfizer/Johnson sank das relative Risiko nach ersten Impfung von 0,41 auf 0,34 nach der zweiten Impfung, bei Moderna von 0,34 auf 0,31.

 

Anders und plastischer ausgerückt: Bei Pfizer/Biontech betrug die jährliche Todesrate bei zweimal Geimpften 3,5 Todesfälle pro 1000 geimpfte Personen, bei Moderna 3,4 und bei Johnson & Johnson 8,4. Bei den Ungeimpften lag die Mortalitätsrate hingegen bei 11,1 pro 1000 Personen pro Jahr. Die mRNA-Impfstoffe schneiden deutlich besser ab als der von Johnson & Johnson.

Die Wissenschaftler betonen, dass damit auch gezeigt wird, dass bei Geimpften das Mortalitätsrisiko nicht höher ist, wie manche Impfgegner behaupten, also dass die in den USA zugelassenen Impfstoffe sicher seien. Das relative Risiko ist bei Frauen und Männern sowie bei den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen vergleichbar. Bei den 12-17-Jährigen wurden keine Unterschiede festgestellt, auch aufgrund der geringen Todeszahlen, insgesamt starben nur 12 Jugendliche im beobachteten Zeitrahmen.

Nun lässt sich aus den Ergebnissen kein kausaler Schluss ziehen, dass die Impfstoffe irgendwie die nicht mit Covid-19 verbundene Mortalität senken. Es könnte auch damit zusammenhängen, dass die Menschen, die sich impfen lassen, gesünder sind oder mehr auf ihre Gesundheit achten. Sie könnten in der Pandemie-Zeit auch vermehrt andere Risiken als eine Corona-Infektion vermieden haben. Und senken etwa Booster-Impfungen das Sterberisiko weiter? Allerdings wurden in der ausgewerteten Erhebung keine Todesursachen ausgewiesen. Möglicherweise starben Menschen auch erst nach 30 Tagen nach einer Infektion oder einem positiven Test, vermutlich gab es auch Todesfälle, die mit Covid-19 verbunden waren, nur dass kein Test durchgeführt wurde oder die Infektion nicht erkannt wurde.

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2 Kommentare

  1. Immerhin, ein interessanter Befund…

    Frage: Werden in der Studie Personen, die kurz nach einer Impfung sterben, unter Geimpften oder Ungeimpften gezählt? Die offizielle Definition von „Geimpft“ ist doch 14 Tage nach der 2. Impfung?

    Neulich von folgendem Fall gehört: Vorher gesunde Frau in mittlerem Alter wird kurz nach 2. Impfung tot in Wohnung aufgefunden. Autopsie zur Feststellung, ob die Impfung zum Tod beigetragen hat, verweigert.

    Langfristig wäre eine höhere Sterblichkeit der Ungeimpften tatsächlich nicht ganz abwegig, wenn sie weiterhin in erhöhtem Maße vom sozialen Leben ausgeschlossen werden. Denn dies schädigt die Gesundheit, beeinträchtigt die Abwehrkräfte, und wer nicht mehr ausreichend mit normalen Erkältungsviren in Kontakt kommt, könnte auch hier mit einer geringeren Immunität allgemein sowie der Kreuzimmunität gegen Covid und künftig allgemein schwereren Verläufen reagieren.

    Außerdem haben viele in diesem Blog besprochene Impf- und Covid-Studien nach wie vor das Manko, dass die PCR-Tests nicht standardisiert sind.

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