Zahl der Woche: 90

Eine Stunde Videostreaming bedeutet bis zu 90 Gramm CO2

O du streamige… Der Frühjahrs-Lockdown ließ die Nachfrage nach Videodiensten durch die Decke gehen, von Februar auf März 2020 allein um 30 Prozent. Und die Weihnachtszeit im 2. Lockdown dürfte neue Rekorde an gestreamten Terrabytes aufstellen. Wie sehr der online-Transport von Filminhalten die Atmosphäre belastet, darüber wurde in den letzten beiden Jahren heftig diskutiert. Vor allem darüber, welche Berechnungsmethoden ein realistisches Ergebnis liefern. Das Umweltbundesamt hat sich der Sache im Herbst, wie gewohnt gründlich, angenommen und findet eindeutig: Es kommt drauf an. Und wie!

Mobiler Videokonsum über das 3G-Netz belastet das Klima mit 90 Gramm CO2 pro Stunde, zuhause über Glasfaser kann man das Aufkommen auf zwei Gramm CO2 pro Stunde drücken. Ein enormer Unterschied. Auch spielt die Auflösung eine gewichtige Rolle. Eine Übertragung in Ultra-HD-Auflösung benötigt die zehnfache Datenmenge einer HD-Qualität, nämlich 7 GB pro Stunde statt 700 MB pro Stunde. Wer mit einer geringeren Auflösung streamt, spart CO2-Emission ein. Dabei sind die bewegten Bilder längst nicht mehr nur die Domäne auf Spielfilmen und Serien. Endlose Werbeclips die ungefragt auf zahllosen Websites im Autoplay laufen oder Videotelefonie tragen ihren Teil dazu bei, dass Videostreams mittlerweile 80 % des gesamten Datenverkehrs ausmachen. Telefonieren mit Blickkontakt kostet dabei 5 mal soviel Energie wie das gute alte „Standardgespräch“. Einfach miteinander reden? Könnte man sogar in den Feiertagen mal machen…

 


Video-Streaming: Art der Datenübertragung entscheidend für Klimabilanz:
www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/video-streaming-art-der-datenuebertragung

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